12. Mai 2025

Alles neu

… macht der Mai. Jeden­falls Kanzler, Päpste und Dimen­sio­nen des geis­tigen Ver­falls. In der hiesigen Schuld­kult-Hoch­burg wurde das Schwen­ken von Sowjet­fahnen am 8. Mai unter­sagt, Elensky-Wimpel waren hinge­gen er­wünscht. Die dies­jährige Kapitu­lations-Party war eine Lehr­stunde in kogni­tiver Disso­nanz: Wie kann man den ewi­gen Schur­ken Deutsch­land immer noch haken­kreu­zigen, aber gleich­zeitig Putin an der Ent­nazifi­zierung der Ukraine hindern?

Nicht so neu: Finis Germania
„Das deutsche Volk hat den Nation­al­sozia­lis­mus auf der einen Seite und die vielen Fehler der politi­schen Füh­rung auf der ande­ren Seite akzep­tiert. Die Alli­ierten und die Sowjets nicht für ihre eige­nen beson­deren Übel zu ver­urtei­len und den kata­­stropha­len Ruin und die Ver­wüs­tung zu feiern, die Deutsch­land nach 80 Jahren Besat­zung, kultu­reller und sprach­licher Kolo­nisie­rung er­litten hat, ist der schlimm­ste Anfall von eth­nisch-maso­chisti­schem Deli­rium, den man sich vor­stellen kann. Und wenn die Deut­schen sich nicht schnell von diesem Wahn­sinn befreien, wird Deutsch­land unter­gehen wie ganz Europa.“

PDF: Überlegungen zur Kapitulation

„Der 8. Mai ist zum Dreh- und Angel­punkt eines Rituals gewor­den. Jedes Jahr ver­sam­meln sich die Be­amten. Jedes Jahr werden die gleichen Sätze ge­sprochen. Die­selben Blumen nieder­ge­legt. Die­sel­be Schuld wird er­neuert. Die­selbe Klinge glänzt. Die Zere­monie er­fordert Wieder­holun­gen. Ohne sie könnte die Struktur zu­sam­men­brechen. Ohne sie könnte die Erin­ne­rung er­wachen. Ohne sie könn­ten sich neue Gene­rationen an die alten Lieder er­innern. Die Maschi­nerie läuft weiter, weil sie muss. Denn das Ge­dächt­nis schläft, aber das Ge­dächtnis wartet auch.“

PDF: Niederlage als Vernichtung


Das Aus für eine neutrale Ukraine
M.K. Bhadraku­mar hält den Mineralien-Deal für die „Stern­stunde des ukrai­nischen Natio­nalis­mus“, die eine tiefere Inte­gration der Ukraine in das west­liche Bünd­nis mit sich bringt. Da Amerika zur Not seine Inves­titio­nen militä­risch ver­teidigt, werden „UK, Frank­reich und Deutsch­land ihre Ent­schlos­sen­heit voran­treiben, die Ukraine künf­tig als Präto­rianer­garde der euro­päischen Sicher­heit mit der stärk­sten und kampf­erprob­ten Armee des Konti­nents zu positio­­nieren“.

PDF: Mineralien-Deal verändert Geopolitik der Ukraine

Christopher Black: „Dieses Abkommen ist kein Mecha­nis­mus, der es Trump ermög­licht, aus dem von den USA be­gonne­nen Krieg in der Ukraine auszu­steigen, sondern es ver­pflich­tet ihn und die USA zu einer stärke­ren Betei­li­gung an die­sem Krieg. Daher kann Russ­land nur auf dem Schlacht­feld einen dauer­haften und siche­ren Frieden er­reichen, indem es dem Kie­wer Regime und den USA seinen Willen auf­zwingt.“

PDF: Das Kiew-Washington-Abkommen fördert weiteren Krieg


Die US-Schattenregie­rung existiert noch
Obwohl er bei seiner Kandi­datur ver­sprach, den Kon­flikt in der Ukraine inner­halb von 24 Stunden zu lösen, hatten US-Präsi­dent Donald Trump und die Sonder­inte­ressen, denen er dient, schon vor seinem Amts­antritt die Ab­sicht, den Krieg in der Ukraine fort­zuset­zen – und gleich­­zeitig nach Osten zu schwen­ken, um einen ähn­lichen Konflikt mit China im asia­tisch-pazifi­­schen Raum zu ver­folgen.

PDF: Kontinuität der Agenda


Nachwehen des spani­schen Strom­ausfalls
Der spanische Energie­ver­sor­­ger REE gehört zu 80 Pro­zent priva­ten Anteils­eignern und glo­balen In­vest­ment­fonds, darun­ter BlackRock und die Holding­ des Mill­iar­därs Amancio Ortega. Der spani­­sche Staat hält die übrigen 20 Pro­zent. Diese Struktur ge­währ­leistet, dass REE nach privaten Ge­winn­inte­ressen und nicht nach öffent­lichen Bedürf­nissen ope­riert. Allein im Jahr 2024 machten die Globa­listen über 11 Milli­arden Euro Ge­winn. Weder Sozial­demo­kraten noch ihre „links­popu­listi­schen“ Ver­bünde­ten stellen sich gegen dieses System, das den Strom­ausfall er­mög­licht hat. Sie fungie­ren seit Jahren als dessen Ver­walter.

PDF: Finanzoligarchie plündert EU-Energiemarkt


Rückzug als Zurück­haltung ge­tarnt
Die US-Mission zum „Schutz der Schiff­fahrts­wege“ im Roten Meer ent­wickelte sich schnell zu einer offe­nen Kon­fron­tation ohne politi­schen Fahr­plan. US-Beamte schätz­ten so­wohl das Schlacht­feld als auch die Wider­stands­fähig­keit des Jemen falsch ein. Die USA be­enden ihren Feld­zug im Roten Meer nicht durch einen Sieg, son­dern aus der Not heraus – unter dem un­erbitt­lichen Druck eines unter­schätz­ten jeme­nitischen Wider­stands.

PDF: US-Waffenstillstand im Jemen


Weißer oder blonder Rauch?
Auch der neue US-Papst hat ein paar Leichen im Keller, z.B. den laxen Um­gang mit Miss­brauchs­fällen. Bemer­kens­wert: Als Trump kürz­lich im Vati­kan weilte, trafen er und seine Dele­gation 72 Kardi­näle, gewis­ser­maßen die Papst­wahl­berech­tigten.

PDF: Willkommen beim neuen Papst

Eine gehaltvolle russi­sche Ein­schät­zung: „Der Name ‚Leo‘ ver­weist auf Papst Leo I. (Leo der Große), der über eine große Über­zeu­gungs­kraft ver­fügte und der katho­lischen Legen­de zu­folge den Hunnen­herr­scher Attila zur Ver­nunft brachte und die Inva­sion der Hunnen in Europa stoppte. Vor dem Hinter­grund der aktu­ellen geo­politischen Mytho­logie des Westens er­scheint die An­spielung mehr als durch­sichtig. Die heutigen Hunnen be­drohen Europa erneut, aber der Vatikan hat jetzt einen geist­lichen Führer, der weiß, wie man den Feind auf­halten kann. Der neue Papst strebte zeit­lebens nicht gerade die Rolle eines geist­lichen Hirten an, sondern erwies sich als politi­scher Intri­gant und Mana­ger erster Güte.“

PDF: Der neue Papst, die Globalisten und die Hunnen

Michael Hudson disku­tiert über die krimi­nelle Histo­rie der katho­lischen Kirche, die Kriegs­kredite erfun­den hat und im 12. und 13. Jahr­hun­dert das erste inter­natio­­nale Bank­wesen schuf und för­derte. Erwäh­nung findet auch „einer der übel­sten Theo­logen der Ge­schichte“, der vom frisch ge­wählten US-Papst ver­ehrte Augus­tinus.

PDF: Als Wucher zur Doktrin wurde


Brennpunkt Kaschmir
M.K. Bhadraku­mar hätte statt indi­schem Hurra­patrio­tis­mus lieber mehr Ur­sachen­for­schung, was genau zum Kon­flikt ge­führt hat. Indien muss seine selbst­zer­störe­rische Unter­drückung des in­disch kon­trol­lier­ten Teils von Kasch­mir be­enden. Dieser Teil hat eine mus­limische Mehr­­heit und wird seit 2019 stärker zen­trali­siert ver­waltet, was zu Milita­risie­rung, Unter­­drückung der Mei­nungs­frei­heit und Men­schen­rechts­ver­let­zungen führt.

PDF: Logik und Vernunft in Kriegszeiten

Der chinesische Blick­winkel: Paki­stans Rüs­tungs­prinzip „alles aus China“ scheint in Kasch­mir wirk­samer zu sein als Indiens Sam­mel­suri­um aus fran­zösi­schen, russi­schen und US-Waffen.

PDF: Kaschmir-Luftkampf simuliert Rivalität von China-USA