7. April 2022

Taiwan-Special

Zunehmend wird über eine Aktion Chinas re. Taiwan gemutmaßt und auch aus astrologischer Sicht könnte die Insel bis zum 7. Juni „heim ins Reich“ gelangen. Zu diesem Zeitpunkt wird der Return der Mond­knoten­achse exakt sein. Das Taiwan-Special versammelt ein paar informative Ressourcen, die einen ersten Teleskop-Blick auf die Historie, Zusammen­hänge und die akute Gemenge­lage ermöglichen. Taiwan mitsamt seinem sonderbaren Status lässt sich kaum ohne das Umfeld, insbesondere China und Japan, erschließen, und vor allem nicht ohne Störenfried Nr. 1, die Welt­bedro­hungs­macht USA. Alle wurden entsprechend berücksichtigt.

Der Riesenturm im Seitentitel, der alles überragt, ist das Taipeh Financial Center, kurz Taipeh 101. Der Tower ist das höchste Gebäude im Land und war von 2004 bis 2007 sogar das höchste Bauwerk der Welt. Da weiß man doch gleich, wer hier sein Revier markiert hat – die Herren der Geldsäcke.

 

Tagesaktuelles Säbelrasseln – Meldung von Reuters
China warnt die USA vor einem Besuch von Parlamentspräsidentin Pelosi in Taiwan. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, erklärte gegenüber Reportern, dass Peking jede Form von offiziellen Kontakten zwischen den USA und Taiwan strikt ablehne und Washington die Reise absagen sollte. „Wenn die USA auf ihrem eigenen Weg beharren, wird China starke Maßnahmen ergreifen, um die nationale Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen. Alle möglichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben, werden vollständig von der US-amerikanischen Seite getragen werden“, fügte er hinzu, ohne Einzelheiten zu nennen. Auch über den Waffenverkauf an Taiwan ist China not amused.

PDF: China will keinen Pelosi-Besuch in Taiwan


Doppelschlag und Unfriedenstiftung
So wie die USA und ihre Verbündeten durch die Umwandlung der Ukraine in einen hoch­milita­ri­sierten Stellvertreter westlicher Militärmacht eine existenzielle Bedrohung für Russland geschaffen haben, so wird auf der Insel Taiwan eine ähnliche Bedrohung gegenüber Peking errichtet. Seit 2014 haben die USA sowohl in der Ukraine als auch in Taiwan Regime an die Macht gebracht, die den Status quo der beiden Gebiete mit Russland bzw. China störten. Während 2014 in Kiew militante Nazis an der Machtüber­nahme beteiligt waren, ebnete in Taiwan die von den USA unterstützte „Sunflower-Bewegung“ den Weg in eine von den USA gewünschte links-demokratische Ordnung.

PDF: Wie Ukraine, so Taiwan


Im Klammergriff der Protestbewegten
Wer es sich zumuten möchte, kann in den „Hintergrund­informationen“ der Stiftung Asienhaus mehr über Taiwan und die Unter­wande­rungsarbeit der NROs erfahren: „Nach Ende des Kriegsrechts in Taiwan lässt sich ab den späten 1980er Jahren eine dynamische Entwicklung der Zivilgesellschaft und von Nicht­regie­rungs­organi­sationen (NRO) feststellen. Diese widmen sich – lokal und international – einer breiten Facette an Themen und haben sich in wiederholtem Maße in die taiwanische Demokratie eingebracht.“ Keiner wählt sie und sie regieren doch …

PDF: Zivilgesellschaft Taiwan 2014


Abenteuerliche Historie
Seit Jahrhunderten steuerten Raubritter und Entdecker die Insel an, die über interessante Ressourcen wie Gold und Schwefel verfügt. Stets herrschte ein reges Kommen und Gehen von kriegerischen Besatzern und flüchtenden Festlands-Chinesen: 1885 erklärte das Qing-Reich Taiwan zur 22. chinesischen Provinz, doch als China zehn Jahre später den Krieg gegen Japan verlor, wurde Taiwan als Kolonie an Japan abgetreten. Die Japaner besetzten die Insel von 1895 bis 1945 und gaben sie nach ihrer Niederlage im Zweiten Weltkrieg an China zurück. 1949 kam die Kuomintang unter Chiang Kai-shek angeflüchtet und erklärte Taiwan zu Nationalchina.

PDF: Kurze Geschichte Taiwans


Taiwan-Tango I und II
Dieser zweiteilige Artikel aus 2003/2004 entstand im Umfeld der damaligen Wahlen und gibt Einblicke in das tobende Leben und politische Zusammenhänge: „Das größte Thema in der taiwanesischen Politik ist natürlich China, der Drache, der über die Straße von Formosa auf all diese Vorgänge blickt. Die Kommunisten in Peking, die von der großen Mehr­heit der Bevölkerung auf dem Festland unterstützt werden, betrachten Taiwan als eine abtrünnige Provinz, die so schnell wie möglich in den warmen Schoß des Mutterlandes zurückkehren sollte. Das Ärgerliche aus Pekings Sicht ist, dass nur wenige Taiwaner tatsächlich eine Vereinigung mit China wünschen.“

PDF: Taiwan-Tango


Zunehmende Spannungen zwischen China und Japan
In Japan sind 50.000 US-Soldaten stationiert und Amerika möchte auch noch Raketen unterbringen. Japan selbst ist jedoch gewillt, ein unabhängiger Akteur im globalen geopolitischen Spiel zu werden und mit China zu konkurrieren: In den letzten zehn Jahren gab es zahlreiche Appelle, sich des US-Militärs zu entledigen und eine eigene schlagkräftige Armee zu schaffen, außerdem die Gesetze aufzuheben, die Japans Recht auf militärische Machtausweitung und Macht­politik einschränken.

PDF: China-Japan Beziehungen


Pulverfass Ostasien
Japans Dilemma besteht darin, dass es zusammen mit Taiwan und Südkorea ein Vasall der amerika­nischen Ostasienpolitik war, der seinen wirtschaftlichen Aufstieg gegen die politische und militä­rische Hegemonie Amerikas eintauschte, im Gegensatz zu Chinas ungehinderter Entwicklung. Diese Rechnung ist nun fällig. Japans Zukunft wird, ob es will oder nicht, in der Belt and Road Initiative seiner ostasiatischen Nachbarn liegen, wenn die Amerikaner sich auf den Heimweg machen.  

PDF: High Noon für Japan


Nichts Neues unter der Sonne
Der Russisch-Japanische Krieg (1904-1905) wurde lange Zeit als eine verheerende Niederlage für Russland und eine Anklage gegen das zaristische System dargestellt. Dr. Matthew Johnson von TBR stellt das offizielle Narrativ eines wenig diskutierten Krieges in Frage, in dem ein aufstrebendes Japan von Großbritannien und Amerika in den Krieg gegen Russland, einer etablierten und starken europäischen Macht, bugsiert wurde. Parallelen zur Gegenwart sind überhaupt nicht zufällig. 

PDF: Japanisch-Russischer Krieg


„China verstehen? Bemühen Sie sich nicht.“
Das empfiehlt Larry Romanoff, der seit fast 20 Jahren in China lebt. Was wir über China zu wissen glauben, besteht seiner Meinung nach zum größten Teil aus der üblichen Geschichtsverzerrung und Lügen. Haben wir jemals davon gehört, dass die khasarische Mafia etwa 200 Jahre lang aktiv an der Zerstörung Chinas beteiligt war (u.a. Opium, Bankraub, politische und soziale Zerstörung, massive Kriege und üble Völkermorde), und dass die Amerika­ner ihnen darin nur wenig nachstanden? Auf jeden Fall ein echter Wachmacher-Text.

PDF: Wissenswertes über China

„Die Menschen im Westen leben in einer illusionären Schwarz-Weiß-Welt, die ihnen durch die Programmierung ihrer zionistischen Medien vorgegaukelt wird, und sie sind meist nicht in der Lage, ihrer ideologischen Indoktrination zu entkommen.“ China hat völlig andere weltanschauliche Konzepte und Sichtweisen. Larry Romanoff illustriert diese gravierenden Unterschiede mit zahlreichen Beispielen.

PDF: China verstehen


Angriff der US-Währungskrieger auf China 1934
… und vielleicht der Ursprung der schönen Geschichte über die Edelmetalle, die mit der US-Marine von China in die USA geschippert wurden: Mit dem Silver Purchase Act von 1934 leitete Roosevelt den Währungskrieg gegen China und Chiang Kai-Shek ein. Zitat: „China hat natürlich versucht, strenge Ausfuhrkontrollen für Silber einzuführen, aber diese waren weitge­hend erfolglos, weil das meiste Silber über die US-Banken – Citibank, J. P. Morgan und Chase – aus China herausgeschmuggelt wurde. Diese waren gegen die chinesischen Ausfuhrbestimmungen immun und ihnen standen die Dienste des US-Militärs mit seinen Kriegsschiffen zur Verfügung, um das Silber ohne wirksame Anfechtung aus China herauszubringen.“ JP Morgan ist heute der übelste Silberpreis-Manipulator von allen und hat inzwischen 21.000 Tonnen Silber angehäuft (Stand Juli 2021).

PDF: US-Silberankauf-Gesetz von 1934


„Chiang Kai-shek: Schlau, aber klein“
John Derbyshires Rezension der Chiang-Biografie von Jonathan Fenby  zeichnet auf amüsante Weise ein genaueres Bild des Generalissimo in seinem historischen Kontext: „Bei der Lektüre von Fenbys Buch hat man immer wieder das Gefühl, sich gar nicht in der modernen Welt zu befinden, sondern im Schottland von Macbeth, im Deutschland Ottos des Großen oder im England der frühen Plantage­nets.“

PDF: Rezension Chiang-Bio Fenby