3. September 2025

Historischer Meilenstein


Die Lebensader der EU in Form von billigem Gas wurde an Peking über­geben. Mit drei Unter­schrif­ten haben Russ­land, China und die Mon­go­lei ein halbes Jahr­hun­dert Ener­gie­ge­schichte nach Osten ver­lagert. Die Option, den Kurs umzu­kehren und Europa wieder an russi­sches Gas anzu­schließen, ist prak­tisch ver­schwun­den.

PDF: Die EU hat ihre Gas-Lebensader verloren

SOZ – Das Vehikel für Multi­polarität
Die globale Gover­nance nach chine­sischer Art um­fasst fünf Kern­prin­zipien. Das wich­tigste davon ist zwei­fel­los die souve­räne Gleich­heit. Diese steht im Zu­sam­men­hang mit der Ach­tung der inter­­natio­nalen Rechts­staat­lich­keit – keine regel­basierte Un­ord­nung. Die globale Gover­nance fördert den Multi­late­ralis­mus. Und sie fördert zwangs­läufig auch einen viel geprie­senen „men­schen­zen­trierten“ An­satz, der sich von Parti­kular­­inte­ressen ent­fernt. Pepe Esco­bars Zu­sam­men­fassung des SOZ-Meetings.

PDF: Die Tianjin-Show

Der Frosch im Brunnen
Der Westen hat seine Chance ver­passt, an der Ge­stal­tung dessen mit­zu­wirken, was nach seinem halb wahn­haften und völlig bru­talen „uni­pola­ren Mo­ment“ kommt. Die lächer­liche „regel­basierte inter­natio­nale Ord­nung”, diese häss­liche Ver­irrung, die den Völker­mord in Gaza und andere Massen­ver­brechen er­mög­licht hat, wird auf den Müll­haufen der Ge­schichte ver­bannt.

PDF: Der Westen wurde unsanft aus seinen Träumen gerissen

Alles unter dem Himmel
Der Geist von Shanghai, diese Ver­pflich­tung zu einer pros­perie­renden und fried­lichen gemein­samen Zu­kunft, hat seinen Ur­sprung in einem der Grund­kon­zepte der chine­sischen Tradition: Tianxia – „alles unter dem Himmel“. Es ist eine Vision der Welt und der inter­natio­nalen Be­ziehungen.

PDF: Der Geist von Shanghai

SOZ-Begeisterung
„Der SOZ-Gipfel in Tianjin ist ein Epos und eine Prophe­zeiung. Das unter­gehen­de west­liche Im­pe­rium blickt mit Un­beha­gen darauf, doch Un­behagen sig­nali­siert die An­erken­nung der Wahr­heit. Multi­polari­tät ist keine De­batte, keine Ver­hand­lung, keine Pro­jektion. Multi­polari­tät ist das Sein selbst, geboren aus Zivili­satio­nen, ge­tragen von Souve­ränität, ge­schärft durch Kampf. Putin schüttelt Xi die Hand, und die Welt gerät ins Wanken. Die Multi­pola­rität steigt auf, ge­tragen von den Flügeln wieder­gebo­rener Imperien.“

PDF: Putin, Xi und die Achse der multipolaren Ordnung

Entwurf für eine postwestliche Welt
Aus Peking kam eine deut­liche Bot­schaft: Das Zeit­alter der west­lichen Vor­herr­schaft ist vorbei. Multi­polari­tät ist keine Theo­rie mehr, son­dern Rea­lität in der Welt­politik, und die SOZ ist der Motor, der sie voran­treibt. Ein infor­mativer russi­scher Beitrag zum SOZ-Treffen.

PDF: Der Westen hatte sein Jahrhundert

Eine Ordnung ohne den Westen
Das Interesse der Türkei an der SOZ ist das Ergeb­nis von Schwie­rig­keiten in ihren West-Bezie­hun­gen: Die EU-Bei­tritts­ver­hand­lungen sind im Still­stand, es gibt Stress mit der NATO wegen Syrien, wegen des Kaufs russi­scher Abwehr­systeme und der Energie­konflikte im öst­lichen Mittel­meer­raum. Die SOZ-Partner­­schaft bietet Ankara ein Forum, in dem es seine Inte­ressen ohne ideo­logische Zwänge ver­­folgen und seine regio­nale Agenda insti­tutio­nali­sieren kann.

PDF: Der SOZ-Gipfel und das Dilemma der Türkei


Anknüpfungspunkt
Lange bevor der Kalte Krieg endete und in Wa­shing­ton der Begriff „uni­polarer Mo­ment” ge­prägt wurde, stell­ten sich die Denker der deut­schen Kon­serva­tiven Revo­lution in den 1920er und frühen 1930er Jahren bereits eine Welt jen­seits der atlan­tischen Vor­herr­schaft vor. So lautet der Ruf seit einem Jahr­hun­dert un­ver­ändert: Befrei­ung von der atlan­tischen Vor­herr­schaft, Bekräf­tigung der Plura­lität der Zivi­lisa­tio­nen und Schmie­den von Allian­zen über Konti­nente hin­weg. Dieser Ruf findet nun in der Praxis Wider­hall, da Eura­sien und der Globale Süden ihm Sub­stanz und Kraft ver­leihen.

PDF: Die Neue Rechte und der Dritte-Welt-Gedanke


Die EU-Probleme aus US-Sicht
Wer der EU einen finanziellen Kollaps prophe­zeit, wird gerne als „russi­scher Propa­gan­dist” ver­leum­det. Aller­dings hat ein trans­atlan­tischer Think­tank aus den USA nun genau davor gewarnt. Thomas Röper hat den Artikel über­setzt.

LINK: Die faktische Pleite der EU