Warum fällt es uns so schwer, eine Vision, eine Vorstellung von einem anderen Deutschland zu entwickeln? Der Hauptgrund dürfte das fehlende Vertrauen in uns selbst sein.
Der laufende Jupiter in Fische ist perfekt für eine Vision, denn sie braucht Vorstellungskraft und Überzeugung. Mit Jupiter verbunden sind Vertrauen, Konzept, Ganzheitlichkeit, Sinn, Weltbild, Intuition, Wachstum, Bewusstseinsentwicklung. „Komm ins Offene, Freund!“ ruft er uns zu, wie Hölderlin erlauschen konnte. Das Manifestieren der Vision ist Aufgabe der Jungfrau, die in kleinen Schritten umsetzt, auf Machbarkeit prüft und darauf achtet, dass die Manifestation dem Ganzen dient.
Unser visionärer Klotz am Bein scheinen die Zeichen Stier und Krebs zu sein, die im Lernwinkel (Quinkunx) zum Schützen stehen.
Der rastlose Schütze ist immer auf Reisen und verunsichert damit diese beiden Zeichen. Krebs/Mond will sich beheimaten und fragt sich, ob die Vision seinem Wesen entspricht und ob sie authentisch ist. Stier/Venus befasst sich lieber mit existenziellen Überlebensfragen und dem Bewahren der verfügbaren Ressourcen.
Solange Uranus sich im Stier aufhält, soll hier – mit Stier-Mitteln – Zukunft geschaffen werden. Es geht um Selbstversorgung und Autarkie, vor allem in kleinen regionalen Einheiten. Wir können heute schon zugucken, wie sich Netzwerke auf der Grundlage von Resonanz bilden – Gleichgesinnte schließen sich zusammen und setzen eine gemeinsame Vorstellung um. Folglich sollten wir unseren Stier aufräumen und klären:
• Wie bewusst bin ich mir meiner Werte?
• Wie bin ich mit mir selbst verbunden?
• Vertraue ich mir und meiner Wahrnehmung womöglich nicht?
• Bin ich abgespalten?
Mangelt es entsprechend an klarer innerer Position und Wahrheit im Krebs, kann keine Vision aufgebaut werden, denn ohne Ehrlichkeit und Wahrheit haben wir kein Fundament. Das Deutschland-Horoskop mit seinem Stier-Pluto und dem Uranus im Krebs zeigt, dass es in diesem Land ein Tabu gibt, darin liegt ein Geheimnis. Wir sind kollektiv von uns und von der Wahrheit abgespalten. Wir brauchen aber den Selbstwert und das Vertrauen des Stiers in die sinnliche Wahrnehmung. Das ist die gefühlsmäßige Grundlage für die Bewertung dessen, was uns an Theorien präsentiert wird. Im Stier erfolgt eine Wertung über den Magnetismus von Anziehung oder Abstoßung. Damit bestellen wir unser Resonanzfeld!
Das deutsche Kollektiv ist abgespalten von sich selbst, von der Wahrnehmung seiner innerlichen Vorgänge, vom Gefühl für sich selbst. Zollt man dem keinen Respekt mehr, verkümmern Herz und Werte.
Ein anderer Aspekt des unerlösten Stier-Krebs-Themas ist die – seit 1945 kontinuierlich – abgeschaffte Männlichkeit. Deutschlands Waage-Mars steht im T-Quadrat, seine Lösung im 2. Haus, Krebs, geht zulasten der Frauen. Das Problem zeigte sich kürzlich in Würzburg, als eine somalische Messerfachkraft spontan ihre Fähigkeiten demonstrierte, drei Frauen abschlachtete und fünf weitere Menschen schwer verletzte. Eine Mutter schützte ihre Tochter mit Leib und Leben, wobei sie Letzteres einbüßte. Dem Gemetzel stellten sich einige echte Männer durch „beherztes Eingreifen“ entgegen, dabei handelte es sich vor allem um Zugewanderte. Die Polizei stoppte den Messermann endgültig mit einem Schuss in den Oberschenkel, eingedenk des Protestes von Renate Künast, die vor ein paar Jahren – nachdem eine pakistanische Terror-Fachkraft in einem Zug bei Würzburg (!) mittels Axt ihr Können vorgeführt hatte – mit dem finalen Rettungsschuss der Polizei haderte. „Tragisch und wir hoffen für die Verletzten“, schrieb sie auf Twitter. „Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen!“
In der Tat. Man fragt sich, wie auch der weibliche Archetyp in diesem Ausmaß deformiert werden konnte.
Wir sehen, dass die elementarsten Grundlagen für die Vision im Krebs und im Stier liegen. Die Unverbundenheit mit dem eigenen Kern, die verkümmerten Herzenswerte, die Selbstaufgabe – womit soll da noch eine Vision befeuert werden?
Ein zündender Gedanke
Unsere Wahrnehmungen wären nur „ein bloßes Nebeneinander im Raum und Nacheinander in der Zeit, ein Aggregat zusammenhangloser Einzelheiten“ (Steiner) ohne unsere zweite Seelenkraft, das Denken. Damit greifen wir aus dem endlosen Strom jeweils eine bestimmte Wahrnehmung auf und betrachten sie genauer. Im Zwilling machen wir die Wahrnehmung zum Gegenstand unserer Denktätigkeit, wir zerlegen, untersuchen und benennen sie, ordnen sie schließlich als Information ein, die wir zur weiteren Erkenntnis- oder Theorienbildung abrufen können. Hier wandelt sich die bodenständige Anziehung-Abstoßung des Stiers in das abstrakte Gebilde von These-Antithese.
Es gibt zwei Arten von Gedanken. Die Zwillings-Art ist die zerlegende, unterscheidende, die in der Naturwissenschaft eine große Rolle spielt. Die Denkweise des Schützen hingegen ist eine ganzheitliche, zusammenführende. Sie ist, im Gegensatz zu der gliedernden Denkweise des Zwillings, eine gestaltende Denkweise. Die begriffliche Seite erschließt sich uns durch Intuition:
„Die Form, in der ein Gedankeninhalt zunächst auftritt, wollen wir als Intuition bezeichnen. Sie ist für das Denken, was die Beobachtung für die Wahrnehmung ist. Intuition und Beobachtung sind die Quellen unserer Erkenntnis. Wir stehen einem beobachteten Ding der Welt so lange fremd gegenüber, so lange wir in unserem Innern nicht die entsprechende Intuition haben, die uns das in der Wahrnehmung fehlende Stück der Wirklichkeit ergänzt. Wer nicht die Fähigkeit hat, die den Dingen entsprechenden Intuitionen zu finden, dem bleibt die volle Wirklichkeit verschlossen. Wie der Farbenblinde nur Helligkeitsunterschiede ohne Farbenqualitäten sieht, so kann der Intuitionslose nur unzusammenhängende Wahrnehmungs-Fragmente beobachten.“ (Steiner, GA 4)
Die Tätigkeit des Denkens auf der Zwillinge-Schütze-Achse besteht also darin, Begriffe und Ideen, Gesetzmäßigkeiten im menschlichen Bewusstsein zur Erscheinung zu bringen. Das Denken macht auf diese Weise geistige Inhalte für uns wahrnehmbar und verbindet uns mit der Wirklichkeit des „Weltgedankeninhaltes“.
Wohin geht die Schütze-Reise?
Aristoteles hat noch das Herz (Stier!) als das Zentralorgan des Denkens angesehen. Er hat aber zugleich mit seiner Logik die sichere Basis für das Verstandesdenken gelegt, das nicht mehr im Herzen, sondern im Kopf zentriert ist. Das ermöglichte die Weiterentwicklung unseres Bewusstseins.
In Zukunft wird sich eine neue Art des Herzdenkens entwickeln, das mit dem erwachten (nicht woken!) Ich-Bewusstsein vereinbar ist, und so auf bewusste Weise den Einblick in rein geistige Zusammenhänge erlaubt. Das hat Exupérys Kleiner Prinz schon angedeutet: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Das neue Herzdenken wird sich wesentlich von unserem gegenwärtigen Verstand unterscheiden, weil es kein folgerndes, ableitendes Denken ist, sondern die Wahrheit mit einem Blick überschaut. Dieses neue Herzdenken entfaltet sich nicht in einer Kette logisch aneinander gefügter Begriffe, sondern in innerlich erlebten seelischen Sinnbildern, die mit einem Schlag die geistigen Zusammenhänge offenbaren. Es ist zugleich ein sinnlichkeitsfreies, d.h. reines Denken. Dies ist ein schöpferisches, lebendiges Denken und damit zugleich reiner Wille, eine rein geistige Tätigkeit.
Wenn wir uns vor diesem Hintergrund dem Stier nähern und auf dem Fundament eines bewussten Selbst eine beherzte, beseelte Vision für dieses Land entwerfen – welch ein heilsames Resonanzfeld könnten wir damit schaffen!
„Komm! Ins Offene, Freund!“