5. November 2025

Perspektiven

„Das ist sehr ernst“, stellt Pepe Esco­bar fest. „Es wird ein sehr schwie­riger Weg werden – dem Im­perium des Chaos die Stirn zu bieten, ohne dass es mit Hilfe des Syrien-Al-Qaida-Dreh­buchs (der ehe­malige Kopf­ab­schnei­der wird bald im Oval Office emp­fangen werden) totale De­menz auslöst und Afrika, West­asien, die Karibik und überall sonst desta­bili­siert. Sind China und Russ­land – und ein Groß­teil der glo­balen Mehr­heit – wirklich bereit dafür? Nennen wir es ein viel­ver­sprechen­­des Gelöbnis.“

PDF: Den Lärm um nichts des Chaos-Imperiums bändigen


Eine multipolare Konti­nental­strategie
Die Rolle Eura­siens, sagte Sergej Lawrow, be­stehe darin, die glo­bale Stabi­lität zu gewähr­leisten und die Ord­nung der Dinge zu ver­­ändern, um sicher­zu­stellen, dass das west­liche System neutra­lisiert wird und nicht länger die ganze Welt für seine eige­nen Interessen desta­bili­sieren kann.

PDF: Konferenz zur Sicher­heit in Eurasien


„Zurückhaltende Neu­tra­lität“
Russland modifiziert den Charak­ter seiner Nahost-Präsenz: Es präsen­tiert sich als ausge­wogene und vor­sichtige Macht vor Ort, die mit allen spricht und von wirt­schaft­lichen Chancen profi­tiert, ohne die Kosten eines tief­greifen­den sicher­heits­politi­schen Enga­gements zu tragen. Die strate­gische Partner­schaft mit dem Iran ist nicht von diesen Ände­rungen be­troffen.

PDF: Moskau zieht sich aus Westasien zurück


Frieden erfordert Realis­mus statt morali­sches Theater
Der Gipfel in Alaska weckte kurz­zeitig Opti­mis­mus unter klar denken­den Menschen, doch Struk­tu­ren über­dauern Stim­mun­gen. Ein echter Dialog könnte diesen Funken durch eine gemein­same Ab­­rechnung wieder ent­fachen: Wer er­trägt den Schmerz länger und zu wel­chem Preis? Frieden wird ent­stehen, wenn die west­lichen Eliten er­kennen, dass Krieg sie mehr er­schöpft als Zuge­ständ­nisse. Das Fest­halten am Imperium ruiniert sowohl den Geld­beutel als auch den Geist, gibt Constantin von Hoffmeister zu bedenken.

PDF: Das aktuelle Zeitalter der Unruhen


Und täglich grüßt die Raffgier
Der belgische Premier Bart de Wever hat den EU-Staats­chefs eine kalte Dusche ver­passt und ihnen gesagt, sie sollen ihren Worten Taten folgen lassen. Jetzt zanken sie sich und be­zeichnen ihn als „bösen Buben”. Er hat nämlich das Un­wort HAF­TUNG (für Vermö­gens­raub) ins Spiel gebracht.

PDF: Der böse Bube Europas


Empfehlung: Entschei­dung für Erneu­erung
Die chinesische Global Times gibt der EU einen guten Rat: „Europa muss auf­hören, für einen per­manen­ten Krieg zu planen, und an­fangen, sich auf einen per­­ma­nen­ten Frieden vorzu­bereiten. Gemein­same Sicher­heit – mit und nicht gegen „den Anderen“ – ist der einzige Weg nach vorne in Europa und dem Rest der Welt. Wir stehen vor der Wahl zwischen Ko­existenz in Viel­falt und Tole­ranz oder Nicht-Existenz in Selbst­ge­rechtig­keit.“

PDF: Europa am Scheideweg


Radikale Veränderung der US-Außen­politik?
Die Außenpolitik der USA wird der­zeit neu be­wertet, da sie nach dem Ende des Kalten Krieges mit ihrer histo­rischen Hybris zu kämp­fen hat. Die RAND Organi­sation hinter­fragt, ob wirk­lich kein Heraus­forde­rer der US-Hege­monie toleriert werden kann, und plädiert für eine gegen­seitige An­erken­nung zwischen den USA und China. Dies könnte eine Ab­kehr von der bis­herigen Sicht­weise auf Außen­beziehun­gen als Kampf be­deuten, schreibt Alastair Crooke.

PDF: Umstrittene US-Außenpolitik


Unterwerfung in New York
Die Sozialprogram­me des musli­mischen Bürger­meister-Kandi­daten be­drohen die seit langem etab­lierte Kontrolle des Kapitals – Finanz-, Industrie- und Tech­nologie­kapital – über die Politik in New York. Mam­dani ist keines­wegs ein Anti­semit, nicht im Entfern­­testen, aber einen klugen, rede­ge­wandten Muslim als Bürger­meister der größten jüdi­schen Stadt Amerikas zu haben, ins­beson­dere mit Mam­danis An­sichten zu Paläs­tina und dem isra­elischen Terror­regime, würde den Ein­fluss der Zio­nisten im öffent­lichen Leben Amerikas weiter schwä­chen. Mam­dani hat bereits die schockie­rende Bezie­hung zwischen der New Yorker Polizei und dem isra­elischen Militär aufge­deckt, wobei erstere von letz­terem Training und Taktiken über­nimmt.

Nachtrag: Inzwischen hat der musli­mische Sozia­list Mam­dani die Wahl gewon­nen.

PDF: Zohran Mamdani und seine Feinde