„Die Führung in Peking ist nun selbstbewusst genug, wenn es um Chinas wiedergewonnene Stärke und die ‚objektive Situation‘ geht – also um die Lage auf dem geopolitischen und geoökonomischen Schachbrett. Daher glaubt sie, dass die USA und China nicht unbedingt in den Abgrund eines Nullsummenspiels stürzen müssen. Es ist unmöglich zu sagen, ob Trump selbst dies vollständig versteht. Die verschiedenen Sinophoben, die ihn beraten, tun es sicherlich nicht.“ Pepe Escobar über das Xi-Putin-Treffen.
PDF: Trump, Xi und das G-2-Treffen in Südkorea
Das gemeine Prinzip der Gegenseitigkeit
Michael Hudson und Richard Wolff mit einer ersten Auswertung des Treffens Xi-Trump: China nutzt seine starken regionalen Wirtschaftsbeziehungen (z. B. das ASEAN-Abkommen), um dem Druck der USA entgegenzuwirken und eigene Märkte zu schaffen und so die Abhängigkeit von den USA zu verringern. Außerdem erfahren wir interessante Details zu den Gesprächen Trumps mit Japan und Südkorea: Unter anderem haben die USA Japan nahegelegt, die Bemühungen um einen Friedensvertrag mit Russland einzustellen.
PDF: China lehnt Trumps Kapitulationsplan ab
China – die wachsende Herausforderung
Indem Washington China als zunehmende Bedrohung definiert, richtet es sein gesamtes Verteidigungssystem neu auf einen anderen strategischen Maßstab aus. Die Verteidigungsplanung, die Industriepolitik und die globale Haltung der USA drehen sich nun um eine einzige Frage: Wie kann man mit Peking Schritt halten und es gegebenenfalls überholen?
PDF: Halten die USA den Wettlauf mit China durch?
ASEAN-Impressionen
„ASEAN hat die Zoll-Blitzkrieg-Politik von Trump mit Bravour gemeistert. … China schafft bereits einen Kreislauf von Yuan-Zahlungen in ganz Südostasien und baut gleichzeitig sein riesiges Finanzsystem offiziell um, um den US-Dollar im globalen Handel zu umgehen. Kein Wunder, dass das Imperium des Chaos durchgedreht ist“, schreibt Pepe Escobar.
PDF: ASEAN bewahrt ihre zentrale Rolle zwischen USA und China
APEC – ein Kreis der Gemeinsamkeiten
„Die asiatisch-pazifische Region steht nun vor gemeinsamen Herausforderungen, die über nationale Grenzen hinausgehen. Kein einseitiger Ansatz und keine Bildung exklusiver Blöcke kann diese Probleme wirksam lösen. Die anhaltende Relevanz der APEC beruht auf der Bekräftigung einer grundlegenden Wahrheit: Der Wohlstand des asiatisch-pazifischen Raums basiert auf Zusammenarbeit, nicht auf Konfrontation.“ Also – kein Konzept für den Westen.
PDF: Warum dieses APEC-Treffen so viel Aufmerksamkeit erregt
Neue Strukturen in Sicht
Putin konzentriert sich weiterhin darauf, eine neue europaweite Sicherheitsarchitektur zu schaffen. Trump ist bestrebt, die BRICS zu zerschlagen. Japan hat – in Zusammenarbeit mit China und Südkorea – eine strategische Neukalibrierung der asiatischen Währungsarchitektur eingeleitet, als Reaktion auf Washingtons zunehmenden Einsatz wirtschaftlicher Macht als Druckmittel. China, Japan und Südkorea bauen einen gemeinsamen Währungsraum auf. Alastair Crooke stellt fest: „In Wien ist die Lage verzweifelt – aber nicht ernst (d. h. man kann nicht erwarten, dass irgendjemand im Westen mit auch nur einem Funken Besonnenheit darauf reagieren wird).“
PDF: Drohende Unruhen in Finanz und Geopolitik
Ein Trumpogramm
Die Russen sind zu einer Trump-Einschätzung gelangt: Erstens ist Trumps oberstes Ziel persönlicher Ruhm. Zweitens ist er entschlossen, Amerikas wirtschaftliche Konkurrenten zu unterdrücken. Drittens, und für Russland am relevantesten, möchte Trump als globaler Friedensstifter wahrgenommen werden. In seinem Wortschatz bedeutet „Frieden“ jedoch in Wirklichkeit Waffenstillstand. Trotz alledem wird die Kommunikation über zwei Kanäle fortgesetzt – Lawrow-Rubio und Dmitriew-Witkoff.
PDF: Darum geht es bei Trumps Diplomatie
Blau-gelbe Katastrophe
Wenn die EU es nicht schafft, die russischen Assets in Belgien zu vereinnahmen, wird es Aufgabe der europäischen Steuerzahler sein, Selensky im Kampf zu halten. Und das wird den Niedergang der internationalistischen Elite auf dem gesamten Kontinent nur noch beschleunigen.
PDF: Bald müssen EU-Steuerzahler den Krieg finanzieren
Rund 10.000 ukrainische Soldaten sind derzeit eingekesselt, 50.000 könnten es in den nächsten Monaten werden. „Der böse Diktator“ Putin bemüht sich, ihr Leben zu retten: Er organisierte über das russische Militär einen sicheren Zugang für ausländischen Medien zu den umzingelten ukrainischen Truppen. Interessierte Parteien, darunter auch ukrainische Medien, könnten die Lage in der Nähe von Pokrowsk, Dmitrow und Kupjansk inspizieren, wofür Russland bereit sei, die Feindseligkeiten für bis zu sechs Stunden auszusetzen und einen sicheren Durchgang zu garantieren, erklärte das Ministerium. Die Welt soll wissen, wie die tatsächliche Situation der Ukrainer ist.
PDF: Ukraine – Kessel – Soldaten
Zukunftsperspektive
In seiner jüngsten Valdai-Rede erklärte Präsident Putin, dass das Zeitalter eines einzigen Modells für alle vorbei sei und dass sich die Nationen nun auf ihre eigenen Traditionen besinnen und Kraft aus ihrer Kultur, ihrem Glauben und ihrer Geschichte schöpfen würden. Überall auf der Welt erleben traditionelle Werte eine Renaissance, während Globalismus und kultureller Imperialismus an Bedeutung verlieren. Die Welt wird Zeuge des Aufkommens souveräner Zivilisationen.
PDF: Tradition versus Korruption
Wer zuletzt lacht …
Das 19. Sanktionspaket der EU, das Russland laut der EU-Kommission endgültig das Genick brechen sollte, wurde im russischen Internet zur Lachnummer, wie ein sehr pointierter russischer Artikel zeigt. Thomas Röper hat „den Schrei der offiziellen westeuropäischen Seele, die Russland verzweifelt erwürgen will“ übersetzt.
LINK: Ursula und die Kloschüsseln
Titelbild: Regenbogenbrücke in Busan, Südkorea