Die Lebensader der EU in Form von billigem Gas wurde an Peking übergeben. Mit drei Unterschriften haben Russland, China und die Mongolei ein halbes Jahrhundert Energiegeschichte nach Osten verlagert. Die Option, den Kurs umzukehren und Europa wieder an russisches Gas anzuschließen, ist praktisch verschwunden.
PDF: Die EU hat ihre Gas-Lebensader verloren
SOZ – Das Vehikel für Multipolarität
Die globale Governance nach chinesischer Art umfasst fünf Kernprinzipien. Das wichtigste davon ist zweifellos die souveräne Gleichheit. Diese steht im Zusammenhang mit der Achtung der internationalen Rechtsstaatlichkeit – keine regelbasierte Unordnung. Die globale Governance fördert den Multilateralismus. Und sie fördert zwangsläufig auch einen viel gepriesenen „menschenzentrierten“ Ansatz, der sich von Partikularinteressen entfernt. Pepe Escobars Zusammenfassung des SOZ-Meetings.
PDF: Die Tianjin-Show
Der Frosch im Brunnen
Der Westen hat seine Chance verpasst, an der Gestaltung dessen mitzuwirken, was nach seinem halb wahnhaften und völlig brutalen „unipolaren Moment“ kommt. Die lächerliche „regelbasierte internationale Ordnung”, diese hässliche Verirrung, die den Völkermord in Gaza und andere Massenverbrechen ermöglicht hat, wird auf den Müllhaufen der Geschichte verbannt.
PDF: Der Westen wurde unsanft aus seinen Träumen gerissen
Alles unter dem Himmel
Der Geist von Shanghai, diese Verpflichtung zu einer prosperierenden und friedlichen gemeinsamen Zukunft, hat seinen Ursprung in einem der Grundkonzepte der chinesischen Tradition: Tianxia – „alles unter dem Himmel“. Es ist eine Vision der Welt und der internationalen Beziehungen.
SOZ-Begeisterung
„Der SOZ-Gipfel in Tianjin ist ein Epos und eine Prophezeiung. Das untergehende westliche Imperium blickt mit Unbehagen darauf, doch Unbehagen signalisiert die Anerkennung der Wahrheit. Multipolarität ist keine Debatte, keine Verhandlung, keine Projektion. Multipolarität ist das Sein selbst, geboren aus Zivilisationen, getragen von Souveränität, geschärft durch Kampf. Putin schüttelt Xi die Hand, und die Welt gerät ins Wanken. Die Multipolarität steigt auf, getragen von den Flügeln wiedergeborener Imperien.“
PDF: Putin, Xi und die Achse der multipolaren Ordnung
Entwurf für eine postwestliche Welt
Aus Peking kam eine deutliche Botschaft: Das Zeitalter der westlichen Vorherrschaft ist vorbei. Multipolarität ist keine Theorie mehr, sondern Realität in der Weltpolitik, und die SOZ ist der Motor, der sie vorantreibt. Ein informativer russischer Beitrag zum SOZ-Treffen.
PDF: Der Westen hatte sein Jahrhundert
Eine Ordnung ohne den Westen
Das Interesse der Türkei an der SOZ ist das Ergebnis von Schwierigkeiten in ihren West-Beziehungen: Die EU-Beitrittsverhandlungen sind im Stillstand, es gibt Stress mit der NATO wegen Syrien, wegen des Kaufs russischer Abwehrsysteme und der Energiekonflikte im östlichen Mittelmeerraum. Die SOZ-Partnerschaft bietet Ankara ein Forum, in dem es seine Interessen ohne ideologische Zwänge verfolgen und seine regionale Agenda institutionalisieren kann.
PDF: Der SOZ-Gipfel und das Dilemma der Türkei
Anknüpfungspunkt
Lange bevor der Kalte Krieg endete und in Washington der Begriff „unipolarer Moment” geprägt wurde, stellten sich die Denker der deutschen Konservativen Revolution in den 1920er und frühen 1930er Jahren bereits eine Welt jenseits der atlantischen Vorherrschaft vor. So lautet der Ruf seit einem Jahrhundert unverändert: Befreiung von der atlantischen Vorherrschaft, Bekräftigung der Pluralität der Zivilisationen und Schmieden von Allianzen über Kontinente hinweg. Dieser Ruf findet nun in der Praxis Widerhall, da Eurasien und der Globale Süden ihm Substanz und Kraft verleihen.
PDF: Die Neue Rechte und der Dritte-Welt-Gedanke
Die EU-Probleme aus US-Sicht
Wer der EU einen finanziellen Kollaps prophezeit, wird gerne als „russischer Propagandist” verleumdet. Allerdings hat ein transatlantischer Thinktank aus den USA nun genau davor gewarnt. Thomas Röper hat den Artikel übersetzt.