Aus dramaturgischer Sicht war der Montags-Gipfel in Washington zwischen US-Präsident Donald Trump und den Staatschefs Westeuropas ein lebhaftes Spektakel. Jeder Politiker spielte seine Rolle, einige mit größerem Geschick als andere. Doch hinter der sorgfältig inszenierten Aufführung kam die wahre Geschichte zum Vorschein: die Unfähigkeit der Region, als eigenständige politische Einheit zu agieren. Was sagt Russland dazu? Es hat keine Verwendung mehr für das Illusionstheater der EU.
Nachlese zu Alaska
In Alaska ging es nicht nur um die Ukraine. Es ging vor allem darum, dass die beiden größten Atommächte der Welt versuchten, Vertrauen wiederaufzubauen und einen außer Kontrolle geratenen Zug zu bremsen, der mit rasender Geschwindigkeit auf eine nukleare Konfrontation zuraste – Pepe Escobar.
PDF: Was wirklich in Alaska geschah
„Strategische Sequenzierung“
Washington lehnt den „kollektiven Internationalismus“ ab, der auch als Multipolarismus bezeichnet wird. Und Trump hält die Kontinuität der hegemonialen Agenda aufrecht, weist Brian Berletic nach.
PDF: Das Trump-Europa-Ukraine-Treffen
Thomas Fazi teilt diese Einschätzung: „Trotz all seiner Rhetorik über die Beendigung ‚ewiger Kriege‘ vertritt Trump weiterhin eine suprematistische Vision von Amerikas Rolle in der Welt – wenn auch eine pragmatischere als die des liberal-imperialistischen Establishments. Seine Regierung unterstützt weiterhin die Aufrüstung der NATO und sogar die Verlegung von US-Atomwaffen an mehreren Fronten, vom Vereinigten Königreich bis zum Pazifik.“
PDF: Die Illusion des Friedens
US-Rückzug tarnt sich als Frieden
Ein umfassendes Friedensabkommen ist weiterhin nicht in Sicht. In Alaska wurden keine Bedingungen vereinbart, vor allem weil Europa – und Zelensky selbst – weiterhin gegen eine Einigung zu russischen Bedingungen sind. Die europäischen Staatschefs sind derart von der „Siegeserzählung“ überzeugt, dass es selbstmörderisch wäre, auch nur einem Teil der russischen Forderungen nachzugeben.
PDF: Trumps Endspiel in der Ukraine
Kurz, knapp und deutlich
Russischer Klartext von Sergej Lawrow: „Während mehrere NATO-Staaten ihre Bereitschaft bekundet haben, sogenannte ‚Beruhigungstruppen‘ in die Ukraine zu entsenden, hat Moskau wiederholt gewarnt, dass es keine Truppen des von den USA geführten Militärbündnisses in dem Land akzeptieren wird.“
PDF: Ohne Russland keine Sicherheit in Europa
Neue Rechte im Aufwind
Angetrieben von den Sorgen der Wähler über Einwanderung, Wirtschaft, soziale und kulturelle Normen und das allgemeine Desinteresse der zynischen Eliten, geht die Neue Rechte Europas in die Offensive. Die Verteidigung der linkslastigen Mitte ist verzweifelt und kontraproduktiv. Und Hilfe von „Daddy“ jenseits des Atlantiks wird nicht für die Mitte kommen, sondern für die Neue Rechte.
PDF: Frieden in der Ukraine wird das EU-Establishment zerstören
Untergangstendenzen
Europa bereitet sich nicht auf einen Krieg vor. Das ist der große Bluff. Es bereitet sich auf einen gewaltigen Niedergang vor, der beispiellos ist und durchaus ein Katalysator für den Untergang der EU und der NATO, wie wir sie kennen, sein könnte.
PDF: Meilenstein für den Niedergang von NATO und EU
Die Schicksalsgöttinnen spinnen ihren Faden, doch die Schere liegt in Trumps Hand. Die Geschichte wartet zitternd darauf, ob er die alte Ordnung zerschneidet oder sich an ihre Leiche bindet.
PDF: Trump der Großartige und seine klatschenden Vasallen
Kreative Zerstörung oder Verödung?
„Das alte Modell undurchsichtiger, zentralisierter Regierungen kann in einem Zeitalter, in dem KI Verschwendung und Korruption sofort sichtbar macht, nicht überleben. Entweder passen sich Regierungen an und werden schlanker, transparenter, rechenschaftspflichtiger oder sie brechen zusammen. Die Zerstörung alter Formen schafft Raum für Neues. Und gerade jetzt beschleunigt KI dieses Feuer.“ Interessanter Beitrag, der allerdings das totalitäre Kontrollpotenzial des KI-Hype und die zunehmende geistige Verarmung ignoriert.