19. Mai 2025

Neulich in Istanbul

„Selbst NATO-Halbrea­listen wie der pensi­onierte Kom­modo­re Steven Jermy muss­ten zu­geben, dass ‚Russ­land das Sagen hat‘ und die ahnungs­losen Euro­päer ‚an­schei­nend glauben, dass die Ver­lierer die Bedin­gungen für einen Waffen­still­stand oder eine Kapitu­lation diktieren sollten‘. Alles Ge­kläff der euro­päischen Kriegs-Chi­hua­huas kann nicht über die geo­politi­­sche und militä­rische Tat­sache hinweg­täuschen: eine mas­sive Demü­ti­gung der NATO. Trumps großes Pro­blem be­steht darin, dass er dies be­wältigen muss – und es der heimi­schen und welt­weiten Öffent­lich­keit als eine Art ‚Deal‘ ver­kaufen muss, den er mit Putin geschlos­sen hat.“ Pepe Esco­bar über das Istan­buler Ge­sprächs-Event.

PDF: Das entschlüsselte Istanbul-Kabuki

Die Einigung der Amerika­ner und Russen auf höch­ster Ebene ist der einzige Weg, den Krieg zu be­enden. Es nützt nichts, wenn die Ameri­kaner so tun, als seien sie nur ein Frie­dens­ver­mittler. Sie sind die Haupt­akteure, nicht die EU-Schoß­hünd­chen oder das Kiewer Regime. Wenn die Ge­spräche eine Chance auf Erfolg haben sollen, muss die ameri­kani­sche Seite die Ver­ant­wortung für den Krieg über­nehmen, den sie be­gonnen und ange­heizt hat.

PDF: Die Vorgespräche in Istanbul sind ein Anfang


Ein kluger Umgang mit Ver­rückten
Ausführliche Analyse aus russi­scher Sicht: Nicht Europa als Konti­nent ist der Feind, son­dern die durch­ge­drehte Elite, die lieber das eige­ne Volk in den Sozial­abbau schickt, als sich ein gutes Ver­hält­nis zu Russ­land zu er­lauben. Die Antwort? Strate­gische Eises­kälte. Kein „zu­rück nach Europa“. Und wenn nötig: ein nukle­arer Denk­zettel an jede Regierung, die glaubt, Kali­nin­grad sei ein Aben­teuer­spiel­platz. Fazit: Europa will Krieg, weil es innen zer­bröckelt. Russ­land will Stabi­lität, weil es wieder weiß, wer es ist.

LINK: Russlands Beziehungen zu Europa


Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Nach den Worten des POTUS gibt es eine Spur von In­konse­quenz im wah­ren ameri­kani­schen Stil, oder besser ge­sagt, im wahren Cow­boy-Stil: bereit, den Gentle­man zu spielen, nur um dann einen Schuss aus seinem Re­volver abzu­geben, wenn man es am wenigsten er­wartet.

PDF: Trumps Cowboy-Politik in Riad


Stabilität – ein strategisches Gebot am Golf
Mit dem Aufstieg Indiens und Israels als strate­gische Partner rekali­brieren die arabi­schen Staaten des Persi­schen Golfs ihre histo­rischen Be­ziehun­gen zu Paki­stan und offen­baren damit eine tief­greifen­de Neu­aus­richtung der west­asiati­schen Macht­matrix: Sie setzen auf Indien und gehen Paki­stan aus dem Weg.

PDF: Wendepunkt am Persischen Golf


Sieg der Vernunft?
Es sieht so aus, als hätten Indien und Paki­stan vor­sichts­hal­ber einen Waffen­still­stand ver­ein­bart, weil das Ver­nich­tungs­poten­zial zu groß ist. Beide Armeen sind be­acht­lich. Auf dem Papier hat Indien die Ober­hand, aber Paki­stans Grenze zu China ver­kom­pliziert die Glei­chung. Peking hat kein Inte­resse daran, dass Indien Kasch­mir be­­herrscht oder den chine­sisch-paki­stani­schen Wirt­schafts­korri­dor (CPEC) ab­schnei­det. Sollte Indien ver­suchen, sich ganz Kasch­mir anzu­eignen oder Chinas Zu­gang auf dem Land­weg zu blockieren, ist ein Ein­greifen Chinas sehr wahr­schein­lich.

PDF: Wer hat in Kaschmir gewonnen?


USA scheitern im Jemen
Trotz jahrelan­gem militäri­schen und wirt­schaft­lichen Druck wider­setzt sich die jeme­nitische Ansar-Allah-Bewe­gung weiter­hin den US-Opera­tionen und zeigt damit die zuneh­mende Be­schränkt­heit der amerika­nischen Militär­macht in der Region auf.

PDF: Jemen zeigt Grenzen der US-Militärmacht


Werden die Zionisten abge­hängt?
Nachdem die Trump-Regie­rung Netan­jahu geduldig vorge­schla­gen hatte, mit der Hamas zu ver­handeln, be­harrte Bibi darauf, die Palästi­nenser zu massa­krieren, den Gaza­streifen, den Süd­libanon und Syrien zu annek­tieren und einen Krieg gegen den Iran zu be­ginnen. Nun hat Trump die Gang­art ge­wech­selt. Es ist jetzt für alle offen­sicht­lich, dass die revisio­nisti­schen Zio­nisten die Feinde des Friedens und damit auch Israels sind, stellt Thierry Meyssan fest.

LINK: Trump koppelt USA von Israel ab


Ethischer Abgrund
Die ultimative Analyse dessen, was die psycho­patho­logi­schen Völker­mörder im Gaza­streifen veran­stalten.

PDF: Gaza und die Logik der Nekropolitik


Der Schaden ist angerichtet
Kurz und knackig: Michael Hudson im Inter­view bei der chine­sischen Libera­tion Daily. Seine Ein­schät­zung der aktu­ellen Ent­wick­lung in Amerika: „Das Ergeb­nis sieht eher nach einem politi­sch finste­ren Zeit­alter aus als nach einer Alter­native zur wirt­schaft­lichen Polari­sierung und Schrump­fung der USA. Ich sehe also einen lang­samen Ab­sturz, wach­sende Unzu­frieden­heit, aber keine revolu­tionäre Situ­ation.“

PDF: Hudson-Interview mit Liberation Daily


Transformation der Welt
„Die Welt befindet sich nach dem Kalten Krieg und dem Zu­sam­men­bruch der UdSSR in einem kom­plexen Wan­del. Der Westen, ins­beson­dere Amerika, hat den Sieg im Kalten Krieg falsch inter­­pretiert und ange­nom­men, dass er auto­matisch zu einer welt­weiten Aus­dehnung der west­lichen Domi­nanz führen würde. Diese Fehl­ein­schät­zung führte zu einer fehler­haften Politik und zu einem Ver­sagen bei der An­passung an die neuen globa­len Realitä­ten.“

PDF: Wie wurde der Westen enthauptet?


Grundzüge eines neuen Völker­rechts
Das derzeitige, stark west­lich ge­prägte Modell des Völker­rechts neigt dazu, andere Rechts­­tradi­tio­nen in der Welt an den Rand zu drängen. Dies führt un­weiger­lich zu syste­mischer Insta­bilität, die durch die Ent­stehung von Multi­polari­tät noch ver­stärkt wird und Kon­flikte und Span­nungen ver­ursacht. Eine Reform des Völker­rechts ist daher unab­dingbar, wenn es seine Funk­­tion, den Frieden zu sichern und die globale Ent­wick­lung zu fördern, wirk­lich erfüllen soll.

PDF: Es ist Zeit für ein multipolares Völkerrecht


Titelbild: Der Dolmabahçe-Palast, wo das Istanbul-Kabuki stattfand.