Der endgültige Zusammenbruch Syriens erfolgte nicht nach einem 13-tägigen Blitzkrieg. Er kam nach 13 Jahren ununterbrochenen Staatsterrorismus durch die USA und ihre europäischen NATO-Verbündeten. Die frühere Phase des von den USA geförderten Stellvertreterterrorismus (2011 bis 2020) wurde durch das Eingreifen Russlands, des Irans und der Hisbollah gestoppt. Aber die Stellvertreter des Westens wurden nicht endgültig besiegt. Im Nachhinein kann dies als verhängnisvoller strategischer Fehler betrachtet werden.
Finian Cunningham hält die Zerstörung Syriens für ein weiteres großes Verbrechen des imperialistischen Westens unter Führung der USA.
Post mortem
In seiner Analyse vom 10. Dezember sortiert Pepe Escobar Drahtzieher, Hintermänner und Geldgeber: „Die NATO-Israel-Kabale, die den Sturz von Damaskus bejubelt, wird mehr bekommen, als sie erwartet hat. Machtkämpfe und interne Auseinandersetzungen zwischen extremistischen Milizen und der Zivilgesellschaft, die jeweils von verschiedenen regionalen und ausländischen Akteuren unterstützt werden, die ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.“
PDF: Nach dem Tod Syriens
Wird Syrien ein zweites Libyen?
Washington, London und ihre Verbündeten kämpfen nicht nur darum, die Kontrolle über den Nahen Osten zu behalten, sondern sie streben danach, ihre Vorherrschaft auf der Weltbühne zu festigen. Ihr Handeln zeigt, dass sie dabei auch über Leichen gehen und terroristische Organisationen unterstützen. Dieser Konflikt ist ein weiterer Schauplatz globaler Konfrontation.
PDF: Warum ist Syrien so schnell gefallen?
Ein weiterer Schritt in Richtung Groß-Israel
Der Sturz der Assad-Regierung in Syrien wird in Jerusalem und Washington mit großer Genugtuung aufgenommen. Beide Hauptstädte des zionistischen Co-Dominiums haben die Assads lange Zeit ähnlich gesehen wie den irakischen Saddam Hussein und den libyschen Muammar Gaddafi. Alle drei waren Hindernisse für Israels Pläne in der Region.
Die nächste Balkanisierung?
Nach der verräterischen Kapitulation des früheren Regimes und der Aufgabe des Widerstands wird Syrien von den neuen Eigentümern zerstückelt und neu geordnet. M.K. Bhadrakumar sieht vor allem für den Iran einen schweren Rückschlag.
PDF: Gewinner und Verlierer in Syrien
Die Pokerpartie ist eröffnet
Lorenzo Maria Pacini versucht herauszufinden, was sich in Syrien hinter den Kulissen abgespielt hat. Eine desillusionierende Betrachtung.
PDF: Syrien im Jahr 2024
Krieg im Informationsraum
Brian Berletic beschreibt Washingtons „Superwaffe“ des Regimewechsels am Beispiel der inszenierten Unruhen in Georgien.
Übergang zum neuen Weltsystem
Die USA bleiben vorerst der wichtigste Akteur auf der Weltbühne, aber sie beginnen einen langfristigen Rückzug aus einer globalen Hegemonieposition, die nicht mehr so vorteilhaft ist, weil der Westen die Grundlage seiner Dominanz – die militärische Überlegenheit – verloren hat. Eines ihrer Hauptziele haben die USA erreicht: die Verhinderung einer möglichen Union zwischen Europa und Russland. Sergej Karaganow geht davon aus, dass zwei Jahrzehnte des Übergangs zu einem neuen Weltsystem vor uns liegen.