8. August 2024

Dromedarlegung

Das Massakrieren des Hamas-Führers Hani­yeh be­schert den wüsten Zionisten einen Nach­folger, der Panik auslöst: Yahya Sin­war. Israel hält ihn für den klugen Kopf, der den 7. Okto­ber konzi­piert und geplant hat. Der isra­elische Militär­sprecher, Konter­admi­ral Daniel Hagari, drohte sofort – wenig kreativ – mit der Er­mor­dung Sinwars, um die sich die Ge­heim­dienste seit Mo­na­ten ver­geblich be­müht haben. Denn: „Sinwar ist wirklich ein Mensch mit viel Er­fahrung. Er war in einem isra­elischen Gefäng­nis, er kann Hebrä­isch, er kennt seinen Feind, der eigent­lich wir sind“, sagte Sagie Hav­shosh, ein Student in Jeru­salem.

Tehran Times: „Sinwars Wahl sendet eine wich­tige Bot­schaft an die Welt: Die Hamas wird trotz der Ver­suche Israels, die Bewe­gung auszu­schalten, in Gaza bleiben. Sinwars neue Posi­tion hat auch das Regime weiter ent­ehrt, indem sie seine militä­rischen und geheim­dienst­lichen Ver­säum­nisse ans Licht brachte.“

Zionazis
Die zionistische Terror­truppe Irgun tyran­ni­sierte schon vor der Grün­dung Israels die ara­bische Bevöl­kerung. Jetzt hat eine end­zeit­liche rechte Sekte die Mehr­heit im isra­elischen Kabinett – und ver­fügt über eine Bür­ger­wehr, die bereit ist, das militä­rische Estab­lish­ment und den isra­elischen Staat anzu­greifen. Alastair Crooke liest die Zeichen an der Wand.

PDF: Die Wiedergeburt der Irgun von 1948

Der Angriff der Hamas am 7. Okto­ber hat die seit lan­gem beste­hende mora­lische Korrup­tion im Herzen der isra­elischen Gesell­schaft nur noch deut­licher zutage treten lassen. So er­nannte das isra­elische Militär 2016 Oberst Eyal Karim zu seinem Ober­rabbiner, nach­dem er Paläs­tinen­ser zu „Tieren“ erklärt und die Ver­ge­walti­gung von Palä­stinen­serin­nen ge­billigt hatte, „um die Moral der Soldaten zu stärken“. Jona­than Cook doku­mentiert den mörde­rischen Wahn­sinn des Besat­zungs-Regimes.

PDF: Israel befindet sich in einer Todesspirale


USrael kann nicht gewinnen
Wenn die geplante Eska­lation für die Zio­nisten schief geht, bleiben ihnen wahr­schein­lich zwei Mög­lich­keiten. Die erste ist die be­rüch­tigte Samson-Option, also der Einsatz ihrer Atom­waffen. Die zweite könnte die Ent­sendung regio­naler Streit­kräfte in das be­setzte Palä­stina sein, um den Sturz der zio­nisti­schen Entität zu ver­hindern. Robert In­lakesh lotet mög­liche Strate­gien hinter dem toben­den Irrsinn aus.

PDF: Warum riskieren die Zionisten einen regionalen Krieg?


Allianzen und Part­ner­schaf­ten
Der Reformis­mus ist zu einer wich­tigen Strö­­mung in der iranischen Politik gewor­den. Das hat für Israel und die USA inso­fern Kon­sequen­zen, als ihr altes Kalkül, Dissens zu schüren und soziale Un­ruhen im Iran auszu­lösen, nicht mehr auf­gehen wird. Das Schreck­ge­spenst eines kon­struk­tiven Enga­ge­ments zwischen dem Westen und dem Iran dürfte in Israel um­gehen.

PDF: Iran will Israel mit Smart Power hart treffen


Friedensstiftung?
Donald Trump versprach zum ersten Mal im Januar 2023, „den Krieg in der Ukraine in 24 Stunden zu beenden“, und er hat sein Versprechen seither einige Male wiederholt. Allerdings hat er nur wenige Details genannt. Richard Hubert Barton lotet die Machbarkeit von Trumps Ansage aus.

PDF: Kann Trump den Ukraine-Krieg beenden?


Das unbeugsame gallische Dorf in Nahost
Riad kapituliert, Wa­shing­ton verliert an Ein­fluss: Die un­er­müd­lichen Houthis haben nichts Gerin­geres erreicht, als Saudi-Arabien in die Knie zu zwin­gen, was in dieser sen­siblen und kriti­schen Phase der regio­nalen Kon­fron­tation sowie in den künf­tigen Bezie­hun­gen zu Riad und seinen Nach­barn große Aus­wirkun­gen haben wird.

PDF: Der Jemen-Deal


Die 31. Stunde der geo­politi­schen Wirt­schaft
Oh Wunder: Private Gläubi­ger (Black­rock & Friends) konn­ten über­zeugt werden, in 404 einen Schul­den­schnitt in Höhe von 39 Prozent hinzu­nehmen. Die Ukraine hat kein Geld. Doch seit wann ver­zichten die Geld­säcke auch nur auf eine Puse­ratze? Was greift da in­ein­ander? Michael Hudson mut­maßt, dass den Gläu­bigern die 300 Milli­arden Euro an „ein­gefro­renen“ russi­schen Geldern in Aus­sicht ge­stellt wurden. Mit Rhadika Desai führt er ein Ge­spräch über den politi­schen Cha­rak­ter von Schul­den, die Macht der Schul­den und die Schulden der Macht.

PDF: Schulden sind politisch


Democracy ist eine Frage des Geldes
Vom anhaltenden US-En­gage­ment in der Ukraine über die an­dau­ernde US-Militär­präsenz im Nahen Osten bis hin zu den wach­sen­den ameri­kanisch-chine­sischen Span­nun­gen: Unab­hängig davon, wer im US-Kongress oder im Weißen Haus sitzt, gehen diese Konflikte weiter. Tat­säch­lich wird die Zukunft der US-Politik durch nicht ge­wählte Ver­treter von Unter­neh­mens- und Finanz­inte­res­sen be­stimmt, die ihre ge­wünschte Politik un­ab­hängig davon voran­treiben, wer den Kon­gress kon­trol­liert oder im Oval Office sitzt. Eine des­illu­sionie­rende Be­weis­führung, warum Wahlen nichts ändern und Parteien nutzlos sind. Bis­marck hatte Recht: „Die politi­schen Parteien sind der Verderb unserer Ver­fassung und der Verderb unserer Zukunft.“

PDF: Wer kontrolliert die US-Außenpolitik?


Regimechange des Tages
Nach dem geschei­terten Vene­zuela-Projekt ist jetzt Bang­la­desch fällig. Dort wird ein US-Gewächs auf den Präsi­denten­sessel gehievt. Die strate­gische Ein­tönig­keit des Hege­mons fängt an zu nerven. Erste Infor­matio­nen von Sputnik und ein Hinweis von Brian Berletic: „Bang­la­desch grenzt an Myan­mar, das selbst Ziel eines gewalt­tätigen, von den USA unter­stütz­ten inter­nen Konflikts ist. Die Desta­bili­sie­rung zweier Natio­nen schafft einen Bogen des Chaos ent­lang der Peri­pherie Indiens und Chinas.“

PDF: Regimechange in Bangladesch


Apropos Venezuela
Seit den 1920er Jahren ist Vene­zu­ela ein sehr un­­glück­­liches Land. Das Un­glück begann, als die Raub­tiere der Welt den sagen­haften Reich­tum des Landes ent­deckten. Vene­zuela verfügt über die größ­ten Erdöl­­reser­­ven der Welt sowie über rie­sige Mengen an Gold und ande­ren wert­­vollen Erzen und Mine­­ralien. Das globa­­listische Raub­­gesin­del ist geradezu be­­ses­sen von der Gier, sich dieses Roh­­stoff­­para­dies anzu­­eignen.

PDF: Armes reiches Venezuela


Verarmt und entrechtet
Israel hat sich nicht nur in die US-Regierung einge­kauft, sondern auch groß­zügig in die Spal­tung und Ver­elen­dung Klein­britan­niens inves­tiert. Ein Kom­mentar zu den aktuellen Auf­ständen von Martin Jay.

PDF: Unruhen in UK


Noch ein Absacker
Frankreich verliert in seinen ehemal­igen Kolonien rasant an Ein­fluss und vor allem ver­liert es seinen billi­gen Zugang zu Roh­stoffen. Daher ver­sucht Paris, gegen die Regie­rungen von Mali, Burkina Faso und vor allem Niger vorzu­gehen. Und hat eine wirk­lich tolle Idee: Es will die Region desta­bilisie­ren! Thomas Röper hat sich mit dem Thema befasst.

LINK: Frankreichs Versuch, sein billiges Uran zu retten