Was die mediale Monotonie gern zu erwähnen vergisst: Das zionistische Projekt, das zur Gründung des Staates Israel führte, war ein gemeinsames Unternehmen der Rothschild-Familie, der britischen Regierung und des von Cecil Rhodes gegründeten Round Table. Zum Zeitpunkt der Zusicherung einer jüdischen Heimstatt (Balfour-Erklärung 1917) tobte der Erste Weltkrieg. Palästina gehörte zum Osmanischen Reich und war mit Deutschland verbündet, das vom Albion mit Perfidie niedergerungen werden musste. Sodann konnte die Beute zerlegt werden. Im Vertrag von Versailles wurde Großbritannien ein Völkerbundmandat über Palästina sowie Mesopotamien (Irak) und Transjordanien erteilt. Frankreich erhielt Mandate für den Libanon und Syrien. Dies geschah lange vor der Massenvernichtung im Zweiten Weltkrieg, die unaufrichtigerweise immer noch als Hauptargument für die Gründung Israels nach der jüdischen Invasion Palästinas in den Jahren 1947-1948 angeführt wird.
PDF: Eine weitere Kolonialkrise
Pepe Escobar zur Lage
Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant verkündete „eine vollständige Belagerung des Gazastreifens. Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff, alles ist geschlossen. Wir kämpfen gegen menschliche Tiere, und wir werden entsprechend handeln“. Die Israelis können fröhlich kollektive Bestrafung betreiben, denn mit drei garantierten Vetos des UN-Sicherheitsrates in der Tasche wissen sie, dass sie damit durchkommen. Es spielt keine Rolle, dass Haaretz, Israels angesehenste Zeitung, geradeheraus zugibt, dass „eigentlich die israelische Regierung die alleinige Verantwortung für das Geschehen (Al-Aqsa-Flut) trägt, weil sie den Palästinensern die Rechte verweigert“.
PDF: Die Geopolitik der Al-Aqsa Flut
Vive la résistance!
Innerhalb der Achse des Widerstands, vom Iran bis zum Gazastreifen, gibt es eine einheitliche Entscheidung, die Niederlage eines der wichtigsten Verbündeten zu verhindern. Wie diese Achse während des Syrienkriegs deutlich gemacht hat, wird ein Großangriff auf einen als Angriff auf alle angesehen. Heute besteht ihre rote Linie darin, den Zusammenbruch des Widerstands in Gaza zu verhindern.
„Das Recht Israels, sich zu verteidigen“
Verteidigen? Gelten internationale Gesetze für Gaza einfach nicht? Warum haben die Menschen dort keinen legalen Mechanismus, um ihre Rechte zu verteidigen, die ihnen genommen werden, während der Westen Israel seine stillschweigende Zustimmung zu einem neuen Holocaust gibt, den die Palästinenser seit 75 Jahren jeden Tag erleben müssen?
PDF: Gaza liefert Netanjahu seinen Wunschkrieg
Klartext
Die aktuellen Sympathiebekundungen für Israel sollten bei jedem, der nur halbwegs bei Sinnen ist, Brechreiz auslösen. Ja, es ist schrecklich, dass israelische Zivilisten in so großer Zahl leiden und sterben. Was der Westen aber nicht wahrhaben will: Die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen wird seit Jahrzehnten immer wieder von Israel angegriffen, was weitaus mehr Leid verursacht. Ihr Leid hat aber nie auch nur einen Bruchteil der Krokodilstränen hervorgerufen, die derzeit von westlichen Politikern und Medien vergossen werden.
PDF: Die Heuchelei des Westens
Das koloniale Siedlerprojekt muss beendet werden
Eines der bemerkenswerten Ergebnisse der Widerstandsoperation ist ihre Auswirkung auf den saudi-israelischen Normalisierungskurs, den das Washingtoner Establishment aktiv gefördert hatte. Die Weltöffentlichkeit wird auf die Notlage der Palästinenser unter einer brutalen Besatzung aufmerksam gemacht.
PDF: Keine Normalisierung mit schwachem Israel
Staffelübergabe
Israel braucht die Unterstützung der USA, um den Kampf mit dem palästiensischen Widerstand und seinen kampferprobten regionalen Verbündeten zu bestehen. Aber es wird direkt mit der Ukraine um immer weniger westliche Waffen und Mittel konkurrieren. Entscheidend ist, dass Russland und Iran heute über die industriellen Fähigkeiten verfügen, die militärische Feuerkraft zu produzieren, die die USA und die NATO ihren Verbündeten in Tel Aviv oder Kiew nicht zur Verfügung stellen können.
PDF: Kann der Westen Ukraine und Israel bewaffnen?
Hoffnungslos
Thierry Meyssan zur Lage in Palästina: Alle westlichen Staatschefs haben reflexartig versichert, dass sie den Hamas-Terror verurteilen und Israel unterstützen. In der Vergangenheit haben sie nichts getan, um die Ungerechtigkeiten in Palästina zu beseitigen, und ihre Positionen zeugen davon, dass sie dies auch jetzt nicht tun werden. Russland und China haben die Achtung des Völkerrechts gefordert. Man steht jetzt vor einer Situation, in der alle Akteure jede Lösung im Vorfeld absichtlich sabotiert haben, so dass ein Blutbad kaum zu verhindern ist.
LINK: Paradigmenwechsel in Palästina
Ukrainische Identitäts-Akrobatik
Ein historisch begründetes Plädoyer zur Auflösung von 404. Die eingebildete Identität als „überlegene, germanisch-ukrainische“ Rasse steht einem dauerhaften Frieden mit Russland ebenso im Weg wie die NATO.
PDF: Frieden zwischen Russland und Ukraine
Kaukasischer Kreidekreis
Aserbaidschan möchte einen Zugang zu seiner Exklave Nachitschewan. USA, EU und NATO wollen sich in Armenien breitmachen, um Unfrieden zu stiften. Die Israelis sind schon in Aserbaidschan und Teheran möchte keine geopolitischen Veränderungen in der Region.