27. März 2023

Ins Leben streben

Die einstmals Grande Nation brennt. Kron­anwär­ter Charles III. ver­schiebt seine Frank­reich-Visite wegen der hitzi­gen „Renten­proteste“ und man grübelt, ob sich die Macro­nette beim jüng­sten Besuch der Kokaine ver­schnupft haben könnte. Oder trieb den Ex-Bank­ster nur der übliche Größen­wahn, als er die An­hebung des Renten­alters – am Parla­ment vorbei – durch­drückte?

Andrew Korybko ver­gleicht die karge Bericht­erstat­tung über das Aus­maß der Pro­teste und die Gewalt des Macron-Regi­mes bei deren Nieder­knüp­pe­lung mit dem gegen­teiligen Phä­nomen: Main­stream-Medien und ver­bün­dete Politiker haben im ver­gan­genen Jahr unab­lässig und ver­geb­lich ver­sucht, in Russ­land groß ange­legte Proteste wie der­zeit in Frank­reich zu provo­zieren, um die russi­sche Regie­rung zu dele­gitimie­ren und die Sicher­heits­dienste mit einer künst­lich er­zeug­­ten innen­politischen Krise abzu­lenken. Die west­lichen Medien wären im Erfolgs­fall aus­gerastet vor Begei­sterung! Korybkos Fazit: Doppel­moral ist kein Fehler, sondern ein Merk­mal der Demokratie.

PDF: Millionen protestieren gegen Macron

Thierry Meyssan hält eine Trans­for­ma­tion des Landes für not­wen­dig: „Die Krise, die Frank­reich jetzt durch­macht, ist keine weitere Epi­sode in einem ewig tur­bu­len­ten Land. Es ist eine tiefe Krise des Regimes, die nur mit dem Be­ginn einer neuen Ge­sell­schaft gelöst werden kann. Das Land wird meh­rere Jahre lang eine Blocka­de durch­laufen, bevor es sich auf eine voll­stän­dige Trans­for­mation ein­lässt, eine Revo­lution, die min­des­tens eine Gene­ration dauern wird.“

LINK: Frankreich für vier Jahre blockiert


Was der Westen nicht begreift
China und Russland versuchen nicht, anderen Völkern ihr eigenes Modell aufzu­zwingen. Der Westen macht genau das und gibt die Hoffnung nicht auf, das unipolare Mo­dell zu retten, das längst ent­wertet ist: Liberale Ideologie als einziges Non­plus­ultra, Gender-Gaganess, unbe­grenzte Migration und totale Ver­mischung der Kulturen. Russland und China lehnen die west­liche Hege­monie des­wegen ab und ver­pflich­ten sich dem Aufbau einer freien multi­­polaren Welt. Alexander Dugin weist darauf hin, dass Chinesen und Russen nicht nur Handel treiben, sondern auch Freunde sein wollen, so wie Völker und Kultu­ren Freunde sind, die sich für­ein­ander inte­res­sieren und sich bemühen, ein­ander zu ver­stehen.

PDF: Achse Moskau-Peking 2.0


BRICS setzen zum Überholen an
Ein Wirtschafts­wissen­schaft­ler hat beim Durch­forsten eines IWF-Berichts Zahlen gefunden, die das unge­recht­fer­tigte Ver­trauen des Westens in seine globale Wirt­schafts­kraft er­schüt­tern dürften. Wäh­rend die Aus­­sichten für die meisten BRICS-Länder auf ein starkes Wachs­tum in den kom­men­den Jahren hin­deu­ten, ver­zeich­nen die G7-Staaten – zum großen Teil wegen der Sank­tionen gegen Russ­land – ein lang­sames Wachs­tum oder, im Falle Groß­­britan­niens, ein negatives Wachs­tum mit wenig Aus­sicht auf eine Trend­umkehr.

PDF: G7 gegen BRICS


500.000 tote irakische Kinder sind kein Kriegs­ver­brechen
Ein Rückblick auf die Planung der US-Schand­taten im Irak und in Syrien, die der Inter­national Clown Court nicht justi­ziabel findet. Dem Irak haben die Invasoren außer­dem eine Ver­fas­sung aufge­drückt, die das Land in einem Zustand von Kor­ruption und Chaos hält. Democracy eben. Und die ist straffrei.

PDF: Irak und Syrien haben die NATO überlebt


Kolonialismus im Globalisten-Gewand
BP förderte nach der britischen Invasion irakisches Öl im Wert von 15 Milli­arden Pfund. Shell, der andere britische „Super-Ölkonzern“, ist 2009 eben­falls wieder in den Irak ein­ge­drungen, nach einer Inva­sion im Jahr 2003, die damals weithin als Krieg für Öl seitens der USA und Gro­ß­britan­niens ange­prangert wurde. Da ist es nahe­liegend, dass die Konzern-Hand­langer in der Regie­rung die Wege ebnen: In den Monaten vor der Irak-Invasion 2003 wurde BP auf­grund der inten­siven Lobby­arbeit des briti­­schen Premiers für das Unter­nehmen als „Blair Petroleum“ tituliert.

PDF: Britische Ölkonzerne und ihre Kriegsprofite


International Clown Court
Eine juristische Zerpflückung des ver­zwei­fel­ten Versuchs, unseren Lieb­lings-Auto­kraten Wladimir Putin einzu­kerkern: Der russi­sche Präsi­dent ist recht­lich nur gegen­über der Gesetz­gebung seines Landes ver­ant­wort­lich. Man kann nicht einfach durch eigene Hand­lun­gen oder Gesetze über die inne­ren Ange­legen­hei­ten eines Dritt­landes be­stim­men, das dem Clown-Club gar nicht bei­getre­ten ist.

PDF: Warum der ICC Putin nicht verhaften kann


Rechtsmissbrauch
Zunehmend betreiben west­liche Regime juristi­sche Kriegs­führung (Lawfare) gegen ihre zahl­reichen Feinde, also politisch Anders­den­kende. So ver­suchte z.B. der korrupte New Yorker Staats­an­walt Bragg, Donald Trump mit einer ge­türk­ten Anklage kalt­zu­stellen. Britische Medien schei­nen zu glauben, dass liberale russi­sche Oligar­chen Putin stürzen werden, weil sie sich schämen, dass er wegen „Kindes­ent­führung“ vom Clown Court ange­klagt werden soll. Dieser Schritt hat Putins Ansehen außer­halb des Westens nur er­höht; die Ein­schät­zung des politischen EU-Ver­stan­des tendiert jedoch ab­wärts.

PDF: Lawfare kommt in Mode


Was wird von UK übrigbleiben?
Großbritan­nien will der Ukraine Munition mit abge­reicher­tem Uran liefern. Moskau wertet diese Munition als „schmut­zige Bomben“. Putin sagte, dass Russ­land damit – gemäß der bekann­ten russi­schen Nuklear-Doktrin – zu einer Reak­tion gezwun­gen sei.

PDF: Es riecht nach Atomkrieg

Thomas Röper hat den wöchent­lichen Nach­rich­ten­rück­blick des russi­schen TV zum Thema der um­strit­te­nen Uran­muni­tion über­setzt:

LINK: Wie Russland auf die Lieferung von Uranmunition an Kiew reagiert


Diktatur des Pseudolibe­ralis­mus
Diese ausführ­liche Analyse ist eine Übung im Hin­blick auf An­nahme der Rea­lität: Der Liberalismus entstand als Reaktion auf den abso­lutis­tischen Monar­chis­mus und auf ver­schie­dene Formen des Tota­litaris­mus. Wie kam es dazu, dass der heutige soge­nannte Libera­lismus des Westens aus einem immer radikaleren Autorita­rismus und Dogma­tismus heraus agiert? Mahatma Gandhi war einer der ersten großen Männer der Geschichte, der die Heuchelei des Libe­ralis­mus durch­schaute und verstand, dass die im Namen der libe­ralen Demo­kratie began­genen Ver­brechen nicht weni­ger schreck­lich sind als die, die im Namen offen tota­litärer Ideo­logien began­gen werden.

PDF: Kollektiver Westen vs. traditionelle Werte