2. Februar 2023

Wankende Narrative

Nach fast einem Jahr Krieg in der Medien­welt, wo der blau-gelbe End­sieg stets nur noch ein paar winzige Milliarden ent­fernt schien, lamen­tiert die WELT nun klein­laut: „So bitter es ist: Ein Sieg der Ukraine wird täglich un­wahr­schein­licher. Kiews Armee gehen Leute und Mate­rial aus, der Feind stellt sich besser ein und ver­fügt über gewal­tigen Nach­schub.“ In höch­stem Maße deplo­rabel, wirklich.

Da Russland nunmehr in Bälde bis zum letzten Ukra­iner be­kämpft sein wird, braucht die Ost­front Nach­schub an Ver­hei­zungs­material. Prompt taucht der Begriff Wehr­pflicht im Politsprech auf, auch wenn selbst­ver­ständ­lich nie­mand die Absicht hat, sie wieder einzu­führen. Bis auf Strack-Zimmer­mann, die als Inte­ressen­ver­tretende der Rüs­tungs­indu­strie tenden­ziell weniger abge­neigt ist.

Im russischen TV kommen­tierte die RT-Chef­redak­teurin Marga­rita Simon­jan vor schwarz-weiß-rotem Hinter­grund die Ergeb­nisse einer Um­frage im deut­schen Bunt­funk: „Der Modera­tor war schockiert, aber 94 Prozent seiner Hörer sind gegen Panzer­liefe­rungen an die Ukraine, das sind doch fast alle! Es be­deutet, dass alles von der deut­schen Führung ausgeht. Das deutsche Volk ist wieder einmal in die Fänge der Fa­schisten geraten. Und müssen wir nicht das deutsche Volk von diesen Faschi­sten be­freien?“

Ein anderer Kom­mentar dürfte für viele Deutsche eben­falls schwer be­kömm­lich sein, weil er Dinge an­spricht, die in deutschen Geschichts­büchern ver­schwie­gen werden. Es geht um die „Hyäne Europas“. So be­zeich­nete Dresden-Grill­meister Churchill Polen. Thomas Röper hat die Lehren aus der Geschichte über­setzt:

Link: Der Westen, Polen und das Overton-Fenster


Botschaft aus Washington
Die Amerikaner schlagen zum ersten Mal seit Beginn der Ukraine-Opera­tion im Februar 2022 eine Variante des klassi­schen „Angebots, das man nicht ableh­nen kann“ vor. Es enthält einige Zuge­ständ­nisse, die Russ­land interes­sieren könnten. Allerdings geht das US-Angebot völlig an Kiew vorbei und bestä­tigt erneut, dass es sich um einen Krieg gegen Russland handelt, der vom Impe­rium und seinen NATO-Schergen geführt wird – mit den Ukrainern als bloßen Stell­ver­tretern.

PDF: Imperium in Panik

Absturz-Wettkampf von EU und NATO
In Washington kursieren Ge­rüchte, dass die „Strategie“ der USA in der Ukraine ange­passt werden muss. Es geht nicht mehr darum, „Russland zu besiegen“, sondern Kiew die Mittel an die Hand zu geben, um Russland „Angst zu machen“. Der russi­sche Gene­ral­stab muss in seinen Stiefeln zittern …

PDF: Irrungen und Wirrungen des kollektiven Westens


Jenseits von Gut und Böse
Davos ist am Abster­ben, das West-Militär weiß, dass die Ukraine perdu ist und die Ver­wal­tungs-Lakaien des Systems sind ver­wirrt. Ihre bis­herige Selbst­herr­lich­keit be­ruhte darauf, dass sie die „richti­gen An­sichten“ ver­traten und für die „vor­geschrie­benen Ursachen“ ein­traten – und nicht darauf, dass sie sich bei ihrer Arbeit durch irgend­welche Kom­petenz aus­zeichnen. Jetzt wissen sie nicht, was sie sagen sollen oder welche Sache „richtig“ ist. Die Narra­tive zer­fallen; die Twitter-Ent­hüllun­gen haben das frühere „Gleich­gewicht“ gestört. Manch ein System­ling wird voller Unbe­hagen fest­stellen, dass Nietz­sche recht hatte: „Wer mit Unge­heuern kämpft, mag zu­sehen, dass er nicht dabei zum Unge­heuer wird. Und wenn du lange in einen Ab­grund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.”

PDF: Europa blickt in den Abgrund


Traurig, aber Fakt
Die deutsche Nation, die Bismarck im Januar 1871 ge­grün­det hat, existiert nicht mehr. Das ehe­malige Reich ist kaum mehr als ein großer NATO-Militär­stütz­punkt, der gutes Bier her­stellt, der seine klugen mili­täri­schen Befehls­haber feuert, der gerne zu­lässt, dass sein ameri­kani­scher Auf­seher ihn aus­spioniert und große Terror­akte gegen ihn verübt, und der seine Polizei be­auftragt, Rentner in Orgien staat­licher Gewalt zu ver­prügeln, die 1945 eigent­lich hätten enden sollen.

PDF: Untergang des EU-Imperiums


Irgendetwas verändert sich auf dem Olymp
Das Weiße Haus hat den gesamten Westen in eine solche Rich­tung und Ge­schwin­dig­keit des Trium­­phalis­mus, der Arro­ganz und des „unge­heuer­lichen“ Schwach­sinns ge­führt, dass es kein Zurück und keine Um­kehr mehr gibt, ohne eine totale Nieder­lage des offi­ziellen Narra­tivs und die daraus fol­gende ewige Schande. Der Output der RAND Corpo­ration beweist, dass auch Denk­tanks nicht vor Reali­täts­ver­lust gefeit sind.

PDF: Verzweifelte Aktionen


Europäische Wirt­schafts­allianz (EWA)
Batiushka mit einem Appetit­hap­pen, der die Vor­stel­lungs­kraft an­regt: Ein Ent­wurf zur Neu­orga­nisa­tion Europas im Ver­bund mit der Eura­sischen Wirt­schafts­union.

PDF: Der Krieg und die Zukunft