Präsident Putin sagte in seiner Rede, dass er den Neuen START Vertrag auf Eis legt (Strategic Arms Reduction Treaty). Der oberste Außen-Kasper der EU hält deswegen die weltweite Sicherheitsarchitektur für gefährdet, aber er glaubt ja auch an die Wirksamkeit der Sanktionen gegen Russland. Hier ist der Kontext aus Putins Rede:
„Anfang Februar dieses Jahres gab es eine Erklärung der NATO, in der Russland aufgefordert wurde, sich wieder an den Vertrag über strategische Waffen zu halten und Inspektionen unserer nuklearen Verteidigungsanlagen zuzulassen. Ich weiß nicht einmal, wie man das bezeichnen soll. Es ist ein Absurditätentheater. Wir wissen, dass der Westen direkt an den Versuchen des Kiewer Regimes beteiligt war, unsere strategischen Luftwaffenstützpunkte anzugreifen. Die zu diesem Zweck eingesetzten Drohnen wurden mit Hilfe von NATO-Spezialisten ausgerüstet und modernisiert. Und jetzt wollen sie unsere Verteidigungsanlagen auch noch inspizieren? Unter den aktuellen Bedingungen der heutigen Konfrontation klingt das einfach nur wie irgendein Schwachsinn.
Gleichzeitig – und darauf weise ich besonders hin – erlauben sie uns nicht, im Rahmen dieses Vertrages vollwertige Inspektionen durchzuführen. Unsere wiederholten Ersuchen, bestimmte Einrichtungen zu inspizieren, bleiben unbeantwortet oder werden aus formalen Gründen abgelehnt, und wir sind nicht in der Lage, auf der anderen Seite irgendetwas zu kontrollieren.
Ich möchte betonen: Die USA und die NATO sagen ausdrücklich, dass es ihr Ziel ist, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. Und danach wollen sie, als wäre nichts geschehen, zu unseren Verteidigungsanlagen, auch den neuesten, fahren? Vor einer Woche habe ich beispielsweise den Erlass über die Indienststellung neuer bodengestützter strategischer Systeme unterzeichnet. Wollen die ihre Nasen auch da hineinstecken? Und glauben die, dass wir sie einfach so hereinlassen werden?“
Wer die Rede nachlesen möchte, findet bei Thomas Röper einiges dazu:
Link: Putin im O-Ton
Bald die zweite Runde des NATO-Kriegs gegen Russland?
Thierry Meyssan schreibt: „Man denkt zu Unrecht, dass die Niederlage von Zelensky in Donezk und Luhansk, in Cherson und Saporischja das Ende der Kämpfe bedeuten könnte. Angesichts des Widerstands, dem Moskau bei der Umsetzung der Resolution 2202 des Sicherheitsrates begegnet ist, sagte Präsident Putin, er müsse Odessa noch befreien und Transnistrien anschließen. Genau das ist es, was das Pentagon seit 2019 anstrebt. Es bereitet sich bereits auf eine zweite Runde in Moldawien vor. Nicht, weil es die Ukrainer verteidigen will, und dann die Moldauer, sondern weil es seine eigenen Verbündeten zerlegen will.“
Link: Die Niederlage der Ukraine bedeutet nicht das Ende des Krieges
Warum Trump so gehasst wurde
Trump hat während seiner Präsidentschaft unentwegt am Rückbau des US-Hegemons gearbeitet und wurde von seinem eigenen Stab hinterrücks torpediert. Am alarmierendsten für das nationale Establishment war Trumps Versuch, die US-Militärpräsenz in Deutschland bis 2020 um ein Drittel zu reduzieren. Deutschland gilt als das „Fundament“ der NATO und beherbergt 35.000 amerikanische Militärangehörige, die in 40 verschiedenen Einrichtungen stationiert sind.
Abgesang des alten Krokodils
Alexander Dugin nimmt sich unerwartet leichtfüßig der wahrscheinlich letzten Rede von George Soros an, die er am 16. Februar in München hielt. In der Ukraine wird alles entschieden, sagte Soros. Wenn Russland gewinnt, wird es die „offene Gesellschaft“ und die globale liberale Hegemonie weit zurückdrängen. Wenn es fällt, wehe den Besiegten. Die Sache von Soros wird dann endgültig gewinnen. Doch die größte Gefahr sieht der greise Globalist im Klimawandel: Die Erwärmung der Erde wird viele kalte Gebiete, insbesondere im Nordosten Eurasiens, fruchtbar machen. In Amerika werden nur die Staaten übrig bleiben, die die Republikaner unterstützen. Die Hochburgen der Demokraten werden alle ertrinken. Und bevor das geschieht, verkündet der sterbende Soros sein Testament an die Globalisten: Jetzt oder nie – entweder siegt heute die „offene Gesellschaft“ in Russland, China, Indien, der Türkei usw., damit sich die globalistische Elite auf die Kontinente rettet, indem sie ins Landesinnere vordringt, oder die „offene Gesellschaft“ wird untergehen.
PDF: Die letzte Rede von Soros
Neue Narrative müssen gestrickt werden
Bidens Besuch in Kiew war ein Versuch, den Westen von der für ihn nachteiligen Entwicklung des Ukraine-Konflikts abzulenken. Seine Reise fand vor dem Hintergrund statt, dass er als Großer NATO-Vorsitzender die militärisch-industrielle Krise seines Blocks einräumte, die dem ukrainischen Vasallen die bewaffnete Unterstützung entziehen könnte, die zur Fortsetzung dieses Stellvertreterkriegs erforderlich ist.
PDF: Bidens Ablenkungsversuch in Kiew
Hauen und Stechen in den USA
Einige Tiefstaat-Fraktionen der USA sind wütend auf den Kreis der Neocons (Sullivan, Blinken und Nuland). Das Vertrauen ist ‚Toast‘. Hershs NordStream-Artikel ist nur ein erster Vorgeschmack auf kommende Scharmützel. Pyakin beschreibt die Divergenz der US-Eliten als nahezu vollständig: Der Weltpolizist-Fraktion (Globalisten) geht es darum, die USA zu einem gewöhnlichen Land zu machen, das auf eigene Kosten lebt und das umformatiert wird, wie es auch für die Sowjetunion geplant war. Die andere klanwirtschaftliche Gruppierung (lokale Eliten) will unbedingt die weltweite Dominanz der USA bewahren, um auch weiterhin die ganze Welt auszusaugen. Sie verstehen nicht, dass die ganze Zivilisation dadurch zusammenbrechen kann. Diese lokale Elite verspeist die eigene Existenzgrundlage und muss aufgehalten werden.
PDF: Unerwartete Einsicht für die US-Elite
Handlanger-Schicksal
Nicola Sturgeon, Schottlands Erste Ministerin, hat weisungsgemäß die schottische Unabhängigkeitsbewegung gestoppt und wird zum Dank von den Strippenziehern im Hintergrund entsorgt. Sie wurde jetzt zurückgetreten. Craig Murray: „Sturgeon war ein großer Segen für die Unionisten. Ob als nützlicher Idiot oder als Verräter, das wird die Geschichte entscheiden. Ich tippe auf Letzteres.“
PDF: Nicola Sturgeon – benutzt und ausrangiert
China legt ein Konzept vor
Der chinesische Präsident Xi Jinping hat eine internationale Sicherheits-Kooperation vorgeschlagen und die Länder dazu aufgerufen, sich im Geiste der Solidarität an eine Welt anzupassen, die sich tiefgreifend verändert. Er rät dazu, die komplexen und miteinander verflochtenen Sicherheits-Herausforderungen mit einer Win-Win-Mentalität anzugehen. Hier ist das Konzept:
PDF: Chinas Vorschlag für eine globale Sicherheits-Initiative