Venus auf dem Südknoten, Olaf Scholz packt die Koffer. Pepe Escobar kommentiert des Kanzlers Reise nach China wie folgt:
Er reist dorthin, um „zu verlangen, dass das Land seinen öffentlichen Sektor abbaut und die Subventionierung seiner Wirtschaft einstellt, andernfalls werden Deutschland und Europa Sanktionen gegen den Handel mit China verhängen.“
Nun, dies ist eine pathetische Wunschvorstellung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, die in einem Artikel in der Financial Times (der japanischen Plattform in der Londoner City) veröffentlicht wurde. Dieser „Rat“ ist, wie Michael Hudson richtig beschreibt, „der neoliberale ‚libertäre‘ Arm der NATO, der die deutsche Deindustrialisierung und Abhängigkeit“ von den USA fordert.
Die Financial Times druckt also feuchte Träume der NATO. Nun, die Informationen, die ich erhalte, sind vollständig anders und stammen aus zuverlässigen deutschen Wirtschaftsquellen. Sie sagen mir, dass Scholz nach China reist, um einen Friedensplan mit Russland über Peking auszuarbeiten.
Wie brisant ist das? Vergessen Sie nie, wie ich in einem meiner Artikel dargelegt habe, dass Berlin und Moskau bis zu dem Zeitpunkt, als die üblichen Verdächtigen in ihrer Verzweiflung die NordStreams in die Luft sprengten, einen geheimen Kommunikationskanal unterhielten. Und mehr noch: Die Scholz-Delegation könnte versuchen, einen Prozess in Gang zu setzen, bei dem die USA durch China als Verbündeten ersetzt werden. Vergessen Sie nicht, dass Deutschland (das Ruhrgebiet) der wichtigste BRI-Handels- und Verbindungspunkt in der EU ist.
Einer meiner Quellen zufolge „können sich Deutschland (EU), China und Russland gemeinsam verbünden und die USA aus Europa vertreiben, wenn diese Bemühungen erfolgreich sind.“ Eine andere Quelle lieferte das Sahnehäubchen auf dem Kuchen: „Olaf Scholz wird auf dieser Reise von deutschen Industriellen begleitet, die Deutschland kontrollieren und nicht tatenlos zusehen werden, wie man sie zerstört.“
Früher exkommuniziert, heute sanktioniert
Michael Hudson zieht eine spannende historische Parallele: Die Entsprechung des mittelalterlichen Europas zu Amerikas neuem Kalten Krieg gegen China und Russland war das Große Schisma von 1054. Papst Leo IX. verlangte die unipolare Kontrolle über die Christenheit und exkommunizierte die orthodoxe Kirche in Konstantinopel und die gesamte christliche Bevölkerung, die zu ihr gehörte. Die totalitären päpstlichen Forderungen weisen auffallende Übereinstimmungen mit der heutigen sog. US-Diplomatie auf. In beiden Fällen erfordern militärische und weltliche Interessen eine Ummantelung in Form eines ideologischen Kreuzzugsgeistes, um das Gefühl der Solidarität zu festigen, das jedes System imperialer Herrschaft benötigt. Die Logik ist zeitlos und universell.
PDF: US-Satellitenstaat Deutschland
No pain, no grain
Es ist schier zum Verzweifeln – jetzt hat der böse Autokrat Putin schon wieder die arme Ukraine und ihre perfiden NATO-Berater aus dem britischen Terrorstaat über den Tisch gezogen! Pepe Escobar beschreibt einen spannenden Wendepunkt im Schwarzmeer-Scharmützel.
PDF: Russland wieder im Getreideabkommen
Atom-Gedöns
Wir können sicher sein, dass die Russen keinen Atomkrieg anzetteln werden, weil es riskant ist und sie dieses Risiko nicht eingehen müssen, um zu gewinnen. Wir können sicher sein, dass die Amerikaner keinen Krieg beginnen werden, weil das Selbstmord wäre. Und so können wir uns alle entspannt zurücklehnen, während die Narrateure sich mit „Putins nuklearer Erpressung“ um Kopf und Kragen reden.
PDF: Die neue Kuba-Krise ist keine
Nun, da nichts mehr zu holen ist …
… leben Frankreich und Deutschland sich auseinander. Wird auch Zeit.
„Es könnte hässlich werden“
Nachdem versuchte Wahlfälschung, Farbrevolution und Korruption nicht den gewünschten Erfolg hatten, kann man davon ausgehen, dass der demokratische Westen nicht aufgibt, sondern einfach zur nächsten Option in seinem Standardrepertoire übergehen wird, nämlich zur Ermordung des gewählten Präsidenten Dodik. Stephen Karganovic berichtet aus Bosnien.
PDF: Bosnien-Krise
Eine weitere kurzlebige Amtszeit in UK?
Der erste asiatische Premierminister Großbritanniens wird den Kurs des Landes nicht radikal ändern, denn er ist eine Stütze des Establishments. Indiens Premier Modi ging so weit, Sunak als eine Brücke zwischen Indien und dem Vereinigten Königreich zu bezeichnen. Doch ein Höhenflug ist nicht angebracht. Obwohl er Hindu ist, wird Sunak ein Brite bleiben, der die Bhagavad Gita liest, und ein britischer Politiker, der seine Entscheidungen nur im Namen des britischen Establishments treffen wird.
PDF: UK – Tweedledee und Tweedledum
Oder ist Sunak ein indo-pazifischer Türöffner?
Vielleicht strebt Uk wieder in seinen einstigen kolonialen Wohlstandsquell zurück: Mitte der 2010er Jahre war London zu der richtigen Erkenntnis gelangt, dass der Prozess der Verlagerung wirtschaftlicher Schwerpunkte vom euro-atlantischen in den indo-pazifischen Raum unumkehrbar ist. Will sich das Verarmte Königreich jetzt wieder in Indien einnisten, um ein geeignetes Sprungbrett für den China-Feldzug zu haben?
PDF: Der indische Faktor
Indien befürchtet Spirale der Feindseligkeiten
Die Entscheidung, in der KPCh-Verfassung die Verpflichtung zu verankern, eine chinesische Wiedervereinigung anzustreben und gleichzeitig diejenigen einzudämmen, die die Unabhängigkeit Tai-wans proklamieren, muss sehr ernst genommen werden. Der Druck auf Peking wird immer größer.