Wir nähern uns dem nächsten Aufreger, den Midterms in USA. Bis dahin lohnt sich eine genauere Betrachtung des Scholzschen China-Ausflugs. Was in der deutschen Medienwüste kolportiert wird, ist durch das „ideologische Prisma“ und den Hang zur unangebrachten Einmischung verzerrt. Deswegen gönnen wir uns in diesem Infotop zum Einstieg erst mal einen Beitrag von Pepe Escobar:
„Die Scholz-Karawane reiste nach Peking, um die vorbereitenden Schritte für die Ausarbeitung eines Friedensabkommens mit Russland festzulegen, mit China als privilegiertem Boten.“
Es wird also nichts mit Steinzeit und Aushungerung, für Deutschland ist etwas anderes vorgesehen. Das amtliche Regierungsorgan Global Times China veröffentlichte einen Artikel über den Scholz-Besuch mit konkreten wirtschaftlichen Inhalten. So will z.B. die Deutsche Bank Panda-Anleihen emittieren, China Aviation kauft für 17 Milliarden Dollar Airbusse und selbst Ugur Sahin kann an der Goldgrube 12 wieder ein paar Taler stapeln: Er darf sein Impfgift in China anbieten – aber nur Ausländern. Chinesen wird die Pfizer-Brühe nicht zugemutet.
PDF: Scholz-Besuch befeuert Optimismus
Die Grünen Khmer bekommen im Editorial der Global Times einen unübersehbaren Kinnhaken verpasst:
„Wir haben auch festgestellt, dass der Besuch von Scholz in China dieses Mal zu einem zentralen Ziel für einige Kräfte geworden ist. Wer begrüßt den Besuch von Scholz in China letztlich nicht, will ihn nicht oder ist sogar dagegen? Die meisten einfachen Menschen in China, Deutschland und Europa begrüßen ihn, weil die praktische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern ihnen zugute kommt. Und die Geschäftswelt ist sicherlich noch aufgeschlossener. Diejenigen, die für Aufregung sorgen und Druck auf Scholz ausüben, sind diejenigen, die beruflich mit Ideologie spielen, überholte europäische Eliten, die von ihrer vermeintlichen Überlegenheit besessen sind, und geopolitische Manipulatoren in Washington.“
PDF: Scholz-Besuch hat mehr als nur symbolische Bedeutung
Die amtliche Verlautbarung des chinesischen Außenministeriums zum Treffen von Xi und Scholz mit diplomatisch kunstvollen Formulierungen, die zum Kontemplieren einladen. Die Kinnhaken sind hier subtilst beigemengt, etwa so:
„Präsident Xi betonte, dass politisches Vertrauen leicht zu zerstören, aber schwer wiederherzustellen sei und dass es von beiden Seiten gepflegt und geschützt werden müsse. Er zitierte eine Formulierung des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, die auch er schätzt: „Politische Führer sollten die Gelassenheit haben, die Dinge zu akzeptieren, die sie nicht ändern können, den Mut, die Dinge zu ändern, die sie ändern können, und die Weisheit, zwischen beiden zu unterscheiden.“
PDF: Readout – Xi trifft Scholz
Gespaltenes Brasilien
Das Mampe-Wahlergebnis in Brasilien (halb und halb) wird gegenwärtig noch überprüft, aber unabhängig davon können wir zwecks Meinungsbildung versuchen, die Gemengelage in Brasilien zu erschließen. Dieser innenpolitische Überblick von Quantum Bird aus klassisch-linker Perspektive zeichnet ein Bild tiefer Realitätsferne, kognitiver Dissonanz und institutioneller Anarchie.
PDF: Pyrrhus-Sieg oder strategische Niederlage
Steve Ellner betrachtet die geopolitischen Auswirkungen von Lulas eventuellem Wahlsieg: Der Widerstand gegen den NATO-Krieg in der Ukraine hat einen fruchtbaren Boden für die Ausweitung der Formation blockfreier Staaten geschaffen (BRICS), die nun möglicherweise von einem progressiven Politiker wie Lula geführt wird.
PDF: Die größten Lula-Sorgen der USA
Gottgegebener Entscheidungsfreiraum
Eine lesenswerte Bestandsaufnahme dessen, was die totalitäre Kabale angerichtet hat plus Beschreibung des plutonischen Wandlungsprozesses aus philosophisch-literarischer Sicht:
1851 schrieb ein großer amerikanischer Schriftsteller ein Buch über die teuflische Besessenheit, der die Menschen zum Opfer fallen können, wenn sie die von Gott gegebenen Warnungen ignorieren und die von Gott gesetzten Grenzen überschreiten. In diesem Buch wurde die Jagd auf den Weißen Wal letztlich als ein nicht nur auf Profit, Ruhm oder Abenteuer ausgerichtetes Unterfangen entlarvt: Es war ein vorsätzlicher Krieg gegen die Schöpfung – und darüber hinaus ein Krieg gegen den Schöpfer selbst. Ein absichtliches Streben nach dem absolut Bösen. Die Besatzung folgte dem Kapitän bis zum Ende – und bis zu ihrem Ende – aus freiem Willen. Der Schöpfer lässt einen solchen freien Willen zu – aber er bestimmt auch seine endgültige physische Grenze. Er lässt den Menschen wählen – sogar die Vorbestimmung, sich von ihm weg und gegen ihn zu entscheiden.
PDF: Der weiße Wal