13. Juni 2022

Schattenwaldgang

Ein fröhlicher Ramsan Kadyrow teilte per Video mit, dass die „Frage der Ukraine abge­schlossen“ und Polen als nächstes dran sei: „Wenn wir nach der Ukraine das Kom­mando erhalten, werden wir ihnen in sechs Sekunden zeigen, wozu wir fähig sind.“ In dem Video nimmt Kadyrow auch Bezug auf den Vorfall vom 9. Mai, als der russische Bot­schafter in Polen am Tag des Sieges bei einer Kranz­nieder­legung mit roter Farbe ange­griffen wurde. Der Bot­schafter Sergej Andrejew und seine Dele­gation wurden gezwungen, die Gedenk­stätte zu verlassen. Kadyrow fordert Polen auf, „offiziell um Verge­bung für das zu bitten, was Sie unserem Botschafter angetan haben“. Wir leben wahrlich in bewegten Zeiten, wenn die Tsche­tschenen den Werte­westen daran erinnern müssen, dass die Person des Diplo­maten unver­letzlich ist. Was Polen betrifft, empfiehlt Declan Hayes dem Land weniger Ambition und mehr Realpolitik:

PDF: Polen mobilisiert


Buchbesprechung
Pepe Escobar hat eine schwung­volle Rezension verfasst: „Mit The Destiny of Civili­zation: Finanz­kapita­lismus, Industrie­kapita­lismus oder Sozia­lismus legt Michael Hudson, einer der weltweit führenden unab­hängigen Wirt­schafts­wissen­schaft­ler, das wohl ultimative Handbuch darüber vor, wo wir uns befinden, wer das Sagen hat und ob wir es umgehen können. Wird sich der globale Süden von der Dollar­ver­schul­dung befreien?“

PDF: Destiny of Civilization

Meister Hudson himself:
Die USA zwingen die Länder dazu, sich zu entscheiden, ob sie – in den Worten von George W. Bush – „entweder für uns oder gegen uns sind“. Der Lackmus­test besteht darin, ob sie bereit sind, ihre Bevöl­kerung zum Ver­hungern zu zwingen und ihre Wirt­schaft aus Mangel an Nah­­rungs­mitteln und Öl zum Erliegen zu bringen, indem sie den Handel mit dem eura­sischen Kern der Welt – China, Russland, Indien, Iran und deren Nachbarn – unterbinden.

PDF: USA treiben Hungersnot voran


Phasenwechsel in der Ukraine?
Der Donbass ist in russischer Hand, die Rück­gewinnung Neuruss­lands zeichnet sich ab und das Ukraine-Geschehen geht in Phase 3 über. Scott Ritter macht sich Gedanken über den Stand der Ziele Russlands und wie die Operation fortgesetzt werden kann, insbe­sondere auf welcher rechtlichen Grundlage.

PDF: Ukraine Phase 3


Rom-Terror in der West-Ukraine
„Die jüngsten gewalttätigen Übergriffe auf russisch-orthodoxe Priester in ihren Kirchen in der Region Lemberg (West-Ukraine) tragen die Handschrift der NATO. Dies lässt sich leicht erkennen, wenn man sich frühere Angriffe der NATO auf das Sektie­rertum in Jugoslawien, Palästina, Syrien, Irland, Irak und der Ukraine selbst vor Augen führt, wo die NATO die konfes­sionellen Unter­schiede, die integraler Bestandteil des historischen und kulturellen Mosaiks dieser Länder sind, absichtlich als Waffe eingesetzt hat.“

PDF: Heiliger Krieg in der Ukraine


Geschäftsmodell Krieg
Amerika hat die Waffenindustrie privatisiert, was dazu führt, dass Investoren mit Invasionen und militärischen Besetzun­gen fremder Länder Gewinne machen. Die Milliardäre, die diese Unternehmen kontrollieren, können – und müssen für ihre finanziellen Zwecke – den Kongress und den Präsidenten kaufen , damit diese Gewinne weiter in ihre Taschen fließen. Das ist die Natur des Kriegsgeschäfts in einem streng kapitalistischen Land, denn die Märkte für Kriegswaffen sind die Regierungen, nicht die Verbraucher.

PDF: Rüstungskonzerne kontrollieren die US-Regierung

Das Problem mit dem Geschäftsmodell Krieg
Die Waffenqualität ist sekundär, wichtig ist der Profit. Folglich sind die Waffensysteme, deren Entwicklung und Einsatz die USA finanzieren, sehr teuer und gegenüber den russischen Waffen, die zur Abwehr der ameri­­kanischen Bedrohung entwickelt wurden, völlig anfällig. Larry Johnson erklärt es uns Zivilisten so: „Die USA haben das teuerste Rennauto der Welt entwickelt, aber das Rennen, das es bestreiten wird, führt über eine Geländestrecke, die mit Steinen, tiefen Spurrillen und sandigen Bergen übersät ist. Kurz gesagt, das Fahrzeug wird eine Panne haben und das Rennen nicht beenden.“

PDF: US-Dilemma – teure Waffen


Feindstaat rüstet auf
100 Milliarden Euro Sondervermögen in 3 Tagen beschafft? Von deutschen Bürokraten? Für deutsche Aufrüstung??? Finde den Fehler …

PDF: Germany will neue Kriegsmaschine finanzieren


Ein Komödiant steuert das Kiewer Narrenschiff
Warum sollten die Puppen­spieler des Universums einen Hof­narren wollen, der an diesem kritischen Punkt der Weltge­schichte über einen so dysfunk­tionalen Staat wie die Ukraine regiert? Eine Antwort auf diese Frage liefert die Times of Israel: „Er ist jung, witzig, jüdisch und setzt sich für eine starke demo­kratische Ukraine ein, selbst wenn er dabei den Tod riskiert.“ Tja, da haben wir alle schillern­den Qualifi­kationen Elenskys als Präsi­dent­schafts­kandidat in einem kleinen Happen zusam­men­gefasst.

PDF: Elenskys Comedy-Coup


Nazis in der Ukraine – nur ein Marketing-Problem?
Das meint jedenfalls The Times: „Bei der Präsentation einer neuen Spezialeinheit in Charkiw wurden den Soldaten keine Abzeichen mit der Wolfsangel ausge­händigt, einem mittelalterlichen deutschen Symbol, das von den Nazis übernommen wurde und das das Bataillon seit 2014 verwendet. Stattdessen zeigten sie einen goldenen Dreizack, das ukrainische Nationalsymbol, das auch von anderen Regimentern getragen wird.“

PDF: Nazis mit neuem Logo


Das meiste ist nicht so schlimm wie es aussieht …
… es ist schlimmer. Über eine rechts­extreme Organi­sation namens „Military Order of Centuria“ wurde die Asow-Bewegung von den Streit­kräften Amerikas, Groß­britanniens, Kanadas und Frankreichs ausgebildet. Die US-Geheim­dienste haben außerdem eine Politik der offenen Tür für Vete­ranen, Milizen und Faschisten zugelassen, die als Freiwillige in die Ukraine und ihre Nach­bar­länder reisen, um so viele russische Soldaten wie möglich zu töten. Das FBI überwacht einige der Kämpfer, greift in einigen Fällen ein, unter­nimmt aber normale­rweise nichts. Grayzone hat analysiert, in welchem Ausmaß Amerikaner und sonstige Westler im Ukraine-Konflikt gegen Russland aktiv sind.

PDF: US-Terrorkrieg gegen Russland


Entnazifizierung bis zum Nordpol?
Matthew Ehret hat die fragwürdige Neutralität von Finnland und Schweden unter die Lupe genommen. Die Kooperation mit Nazis hat im Norden Tradition, deswegen ist es so schwer, den Nationalsozialismus zu fin(n)alisieren. Was auffällt: In allen Nach­kriegs­mitgliedern des Warschauer Paktes, die in die NATO aufge­nommen wurden, wie Litauen, Estland, Albanien, die Slowakei und Lettland, wurden die Nazi-Kolla­borateure des Zweiten Weltkriegs durch Statuen, öffentliche Gedenk­tafeln, Denkmäler und sogar nach Nazis benannte Schulen, Parks und Straßen verherrlicht. Die Bejubelung von Nazi-Kolla­borateuren bei gleich­zeitigem Abriss prosow­jetischer Denkmäler ist fast zu einer Vorbe­dingung für jeden Staat geworden, der in die NATO möchte.

PDF: Nazi-NATO-Selbstmordpakt