10. Februar 2022

Tückische Diplomatie

Die britische Außenministerin traf in Moskau den russischen Außen­minister Lawrow zu Gesprächen über „die europäische Sicherheit und rechts­ver­bind­liche langfristige Sicher­heits­garan­tien“. Der Austausch erwies sich als unerfreuliche Inszenierung fachlicher Inkompetenz seitens der britischen Vertreterin und bestätigte, dass die Störenfriede von der Insel ihre übliche Agenda der Kriegs­vorbe­reitung abarbeiten:
Am 11.02. riet das Amt für Auswärtige Angele­gen­heiten britischen Staats­angehörigen von allen Reisen in die Ukraine ab. „Wer sich dort aufhält, sollte jetzt ausreisen, solange noch kommerzielle Mittel verfügbar sind“, hieß es in der Erklärung. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden die amerikanischen Staats­­ange­höri­gen aufgefordert, die Ukraine unverzüglich zu verlassen.


12.02.2022: Belehrungen, Drohungen, Unverstand

Der Empfang der britischen Außenministerin Liz Truss in Moskau war eher kühl. Die Zurück­haltung ist verständlich, denn Truss hat Russland gegenüber keinen Respekt gezeigt und keinen Versuch echter Diplomatie unternommen. Ihre rüpelhafte Kriegstreiberei und ihr arrogantes Verhalten hätten mit einem Einreiseverbot nach Russland geahndet werden müssen.

PDF: Toxischer Besuch aus UK


11.02.2022 Thomas Röper: Westliche Politiker
Es geht noch peinlicher als Baerbock: Der Besuch der britischen Außenministerin bei ihrem russischen Amtskollegen Lawrow ist zu einer wohl nie dagewesenen Peinlichkeit geraten.


10.02.2022 Pressekonferenz

Lawrow ist unzufrieden, weil keine Kommunikation stattfindet. Truss fordert zum wiederholten Mal auf, „den Weg der Diplomatie einzuschlagen“, womit sie offensichtlich eine Unterwerfungsgeste Russlands einfordert.

PDF: Lawrow trifft Truss


Professionelle Doppelzüngigkeit

Im Vorfeld preist UK-Premier Boris Johnson die Diplomatie und schürt den Krieg mit Russland, z.B. durch provokante Waffenlieferungen an die Ukraine. Das kennen wir schon. Unvergesslich ist die schändliche historische Rolle Großbritanniens beim Anzetteln von Kriegen in Europa. Entgegen der gängigen Propaganda-Version des Zweiten Weltkriegs war es London, das Nazi-Deutschland heimlich zum Angriff auf die Sowjetunion mobilisierte und dabei seinen nominellen „Verbündeten“ Polen und andere opferte. Heute verkündet London, es verteidige Europa gegen die „russische Aggression“, während es den Weg zum Krieg gegen Russland ebnet.

PDF: Britische Kriegstreiber-Diplomatie


Mindestens ebenso schändlich waren die Lügen und Intrigen, mit denen die Briten den Ersten Weltkrieg auf den Weg brachten. 

Unbeirrt fuhren Viscount Northcliffe und seine konspirativen Gesellen fort, ihr Propagandamärchen vom deutschen Militarismus zu beschwören, während sie auf immer höhere Mittel für ihre eigene Rüstung drängten. „Die Rothschilds waren sich der enormen Gewinne, die diese Industrien abwarfen, stets bewusst“, betonen Docherty und Macgregor. „Die Finanzierung von Kriegen war fast ein Jahrhundert lang ihre Domäne gewesen. Bankiers, Industrielle und andere Mitglieder der geheimen Elite, dieselben Männer, die die Zerstörung Deutschlands planten, konnten daraus enorme Gewinne erzielen. Krieg, jede Art von Krieg, war ein Mittel zur Erlangung von Reichtum.“

PDF: Wer begann den Ersten Weltkrieg?


Washington und London versuchen, ihre Dominanz über Europa zu bewahren
Thierry Meyssan mit dem 5. Teil der „Steigenden Spannungen“:
Während die Vorderseite der Bühne von den Geräuschen der NATO-Stiefel beherrscht wird, spielt sich hinter der westlichen Bühne das fieberhafte Theater der Organisation von Netzwerken zur Überwachung der Verbündeten durch ihre amerikanischen und britischen Oberherren ab. Denn Washington und London sind überzeugt, dass Russland sie nicht angreifen, aber versuchen wird, ihre Verbündeten abzulenken.


Abseits des verbalen Schlachtgetümmels

Neben der Kriegstreiberei finden offensichtlich noch ganz andere Gespräche statt: Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, sagte am 9. Februar, dass die Bemühungen der USA, die Sicherheitsgespräche mit Russland so darzustellen, als ginge es nur um die Ukraine, unzutreffend seien, da es in Wirklichkeit um die Weltordnung und deren Grundlagen gehe.

„Soll sie auf den Beschlüssen der Gründerväter der Vereinten Nationen beruhen, auf <…> der Existenz dieser internationalen Organisation, ihrem Sicherheitsrat, der UN-Charta, den multilateralen Strukturen, oder soll sie <…> auf den Regeln beruhen, die hier, in Washington, entwickelt werden“, sagte er.

Er rechnet damit, dass die USA ihn auffordern könnten, Washington bis April zu verlassen.