9. Januar 2022

Unfrieden-Stifter

Das Berliner Regierungs-Ensemble mahnt Meinungs- und Versammlungsfreiheit für plündernde und brandschatzende Horden in Almaty/Kasachstan an, setzt aber hierzulande ohne Wimpernzuck seuchenkritische Senioren bei ihren performativen Spaziergängen brachialer Polizeigewalt aus. Welch grandiose Heuchelei!

„Die Behörden der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik werfen den Festgenommenen die Zerstörung von mehr als 100 Einkaufszentren und Bankgebäuden vor. 16 Angehörige der Sicherheitskräfte seien getötet worden“, vermeldet die FAZ. „Unmut über gestiegene Treibstoff­preise an den Tankstellen schlug in vielerorts friedliche, aber teils auch gewaltsame Proteste gegen die Staatsführung um.“

Thomas Röper von anti-spiegel.ru erläutert, wie die EU nach besten Kräften diese „Proteste“ in Kasachstan orchestriert und vor allem mitfinanziert.

 

Was geschieht wirklich in Kasachstan?

Der geopolitische Kommentator Clint Ehrlich berichtet aus Moskau, dass „die Situation in Kasachstan eine viel größere Sache ist, als die westlichen Medien uns glauben machen wollen“. Da geht es nicht um erhöhte Gaspreise, sondern um Chaos und Destabilisierung in weitreichendem Ausmaß. Er beschreibt die Bedeutung Kasachstans für Russland, stellt einen zeitlichen Zusammenhang zu den Gesprächen Russland-USA, die am 10. Januar beginnen, und zitiert einen der bekannten „Aktivisten“, der nach eigener Aussage an der Organisation der kasachischen „Proteste“ beteiligt war.

PDF: Problemlage in  Kasachstan ist eine große Sache

 

Der Traum von Britisch-Zentralasien

Großbritannien klammert sich weiterhin an sein Empire, der britische Geheimdienst verstärkt seinen Kampf gegen Russland und China in Zentralasien. Es gibt eine Allianz oder eine Art ‚Bündnis der Eigeninteressen‘ von Angelsachsen, Türkei und Katar, das in den Westmedien selten Erwähnung findet.

PDF Briten in Zentralasien

 

USA verlagern ihren War on Terror

Nach dem unrühmlichen Abgang aus Afghanistan hat Washington seine Strategie für Zentralasien aktualisiert. Sie umfasst heute

1. die Bekämpfung von Chinas Aktivitäten (Seidenstraße) sowie von Russlands Einfluss in der Region,

2. die Sicherstellung der regionalen Isolierung des Irans, um die Situation in Afghanistan aus der Ferne zu kontrollieren,

3. die Schaffung oder Aufrechterhaltung eines Spannungsherdes im Zentrum Eurasiens und im SCO-Raum (Shanghai Cooperation Organisation).

Langfristig besteht seitens der USA der Wunsch, in Richtung Asien eine Achse Washington – London – Tel Aviv – Doha (Katar!) – Islamabad zu schaffen, um die Hauptstädte der einzelnen zentralasiatischen Länder zu annektieren, wie es den freiheitlich-demokratischen Westwerten entspricht. 

PDF: USA passen ihre Strategie in Zentralasien an    

 

Multipolare Weltordnung statt anglo-amerikanische Hegemonie

Kein Wunder, dass Russland erwägt, sich auf ein postamerikanisches Zeitalter vorzubereiten:

Das Hegemoniestreben der USA verhindert Frieden und Stabilität. Wenn die Ukraine und Taiwan nicht das volle Vertrauen darauf hätten, dass die USA ihnen Schutz bietet, wären ihre Positionen als Washingtons Frontlinie gegenüber Russland und China unhaltbar und sie müssten mit ihren Gegnern Frieden suchen. Ohne die standhafte US-Unterstützung müsste die Ukraine das Minsker Friedensabkommen einhalten, und Taiwan müsste seinen Drang hin zur Abspaltung von China einstellen.

Der gescheiterte Versuch der USA, einen Regimewechsel in Syrien zu bewerkstelligen, hat dazu geführt, dass sich sowohl die Araber als auch die Türkei allmählich auf eine Versöhnung und einen tragfähigen Frieden mit Damaskus zubewegen. Die amerikanischen Bemühungen um eine Einigung mit dem Iran und das Versäumnis, über den Ausgang des Konflikts im Jemen zu entscheiden, haben Saudi-Arabien ebenfalls Anreize gesetzt, diplomatische Beziehungen zu Teheran wiederherzu­stellen, und hat den Weg für Verhandlungen über die Verbesserung der bilateralen Beziehungen und der Beendigung des Krieges im Jemen geebnet.

Die Gespräche, die am 10. Januar beginnen sollen, werden sich auf zwei – bereits veröffentlichte – Vertragsentwürfe mit Zusagen konzentrieren, die Russland von den USA und der NATO in schrift­licher Form zu erhalten wünscht. Neben dem Verzicht auf die NATO-Osterweiterung beinhalten die Vorschläge auch das Ende der westlichen Zusammenarbeit mit postsowjeti­schen Ländern, den Abzug der US-Atomwaffen aus Europa und den Abzug der NATO-Truppen und -Raketen von der russischen Grenze.

Auf jeden Fall ist es an der Zeit, dass die postsowjetische Welt endgültig die tiefen Wunden heilen kann, die sieben Jahrzehnte bolschewistischer Diktatur und die anschließende Plünderung durch globalistische Oligarchen geschlagen haben. Der ideologische Urheber und Dirigent der Machtübernahme durch Zarenmord ist der Westen. Länder wie Russland, China, Korea und auch Kasachstan haben jedes Recht, endlich in Ruhe gelassen zu werden und sich in Richtung Selbstbestimmung zu entwickeln. Der Ansatz zu einem eurasischen Wirtschaftsraum über die Seidenstraße könnte dieser geschundenen Region Frieden und Gesundung bringen. Und der kleine Wurmfortsatz Europa sollte sich gut überlegen, ob er da nicht mitflorieren möchte, anstatt dem feindseligen anglo-amerikanischen Hegemon als Kanonenfutter zu dienen oder sich via Morgenthau- und Kalergi-Plan final in den Orkus expedieren zu lassen.