23. Januar 2022

Hüter der Öffentlichkeit

Alles, was nötig ist, damit das Schlechte in der Welt gewinnt, sind genügend gute Menschen, die nichts tun. Niemand beging einen größeren Fehler als jener, der nichts tat, weil er nur wenig tun konnte.

Edmund Burke, irisch-britischer Schriftsteller, Staatsphilosoph und Politiker in der Zeit der Aufklärung

Hannah Arendt setzte sich mit der persönlichen Verantwortung in einer Diktatur auseinander und kam zu Schlussfolgerungen, die uns aus der Paralyse der gegenwärtigen kollektiven Verantwortungs-Verweigerung lotsen könnten. Ein motivierender Vortrag wider unseren infantilen Gehorsams-Reflex! 

Jede Tyrannei sorgt für die Vereinzelung und Isolierung der Menschen. Denn eingeschlossen in ihrer jeweiligen Privatsphäre sind die Menschen machtlos und einfach zu beherrschen. Die Mitglieder der Gesellschaft haben als „Hüter der Öffentlichkeit“ aber die Pflicht, dafür zu sorgen, dass durch eine gemeinsame Öffentlichkeit keiner isoliert und vereinzelt dasteht, sondern sich immer unter Gleichgesinnten und Gleichwertigen befindet.

Christian Paulwitz widmet sich im aktuellen ef-magazin dem Text von Hannah Arendt und beschreibt die „frühe moralische Desintegration der deutschen Gesellschaft“, die den jetzigen Zustand erst ermöglicht hat. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Dirigenten des Corona-Orchesters Hannah Arendt als Gestaltungsanweisung studiert haben. Und zwar schon vor Jahrzehnten.“

PDF: Paulwitz über Arendt – Verantwortung in der Diktatur


Carl Jauslin untersucht den Text von Hannah Arendt im Rahmen einer Seminararbeit (2013) unter dem Aspekt der Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft. Nach seiner Auffassung wären die heutigen Spaziergänger, Kinderschützer sowie alle engagierten Aufklärer und unermüdlichen Kokolores-Tatsachen-Spreader pflichtbewusste Mitglieder des Kollektivs, die sich zum Wohl des Ganzen einsetzen.

PDF: Macht und Verantwortung