16. Dezember 2021

Blick über den Tellerrand

Da der hiesige Medienbetrieb nur selektiv über das Weltgeschehen berichtet, (Ulrich Teusch bezeichnet  diesen Umstand als „Lückenpresse“), werden hier ein paar Meldungen der letzten Tage kredenzt.

„Hello Sergej, here speaks the german foreign secretary“

Annalena Baerbock blamiert sich jetzt auch „im Grenzgezwiet“, sie will zu „diplamatischen Lösungen beitragen“ und „löst alle Probleme mit einer Ollision“. Sie telefonierte erstmals mit dem russischen Außenminister und setzte sich für die „terriotoriale Integrität der Ukraine“ ein. Führende Kulturschaffende wie Tim Kellner bezeichneten die Auftritte der Außenministernden schon als „intellektuelles Waterloo und rhetorisches Stalingrad“. Die Pressemeldungen zum Telefonat waren kurz, umso interessanter ist das, was der Spiegel daraus machte. Die russische Pressemeldung las sich völlig anders, u.a.: „Der neuen Leiterin des Auswärtigen Amtes wurde eine ausführliche Erklärung über die Alternativlosigkeit des Minsker Abkommens zur Lösung der Krise in der Ukraine und dessen Umsetzung durch Kiew sowie über die Notwendigkeit, dass Deutschland als Mitglied des Normandie-Formats in dieser Hinsicht Einfluss auf die ukrainische Regierung ausübt, gegeben.“

Global bedeutsamer Gipfel: Putin & Modi
Russland und Indien unterzeichneten ein „Ausgleichendes Bündnis“, um gemeinsam die Spannungen des Kalten Krieges zwischen USA und China abzufedern. China signalisierte – trotz seiner Spannungen mit Indien – schon seine Akzeptanz und in USA wird von einsichtigen Gemütern über eine Nicht-Angriffs-Vereinbarung zwischen USA und Russland im Trump-Stil nachgedacht. Das russisch-indische Abkommen „stellt einen echten globalen geostrategischen Wendepunkt dar.“ Putin erhielt inzwischen von Xi auch Unterstützung für seinen Vorstoß, vom Westen verbindliche Sicherheitsgarantien für Russland zu erhalten, berichtete Reuters.

PDF: Russland-Indien-Abkommen

Weitere Einschätzungen zum digitalen Treffen von Putin und Biden sowie zur Entwicklung Europas zum neuen Nahost-Krisengebiet:

PDF: Treffen_Putin_Biden

Das ukrainische Pulverfass und der Docht

Laut Washingtons Narrativ sammelt Russland seine Truppen an der ukrainischen Grenze massiv an und bereitet sich auf eine Invasion im Januar vor. Die NATO halte sich daher bereit, die Ukraine gegen den  russischen Bären zu verteidigen. In Wirklichkeit ist die Ukraine die Schuldige: Sie hat ihre Unterschrift immer noch nicht eingehalten und die Minsker Vereinbarungen nicht umgesetzt, während Russland keine Truppen an seiner Grenze zusammenzieht, sondern schon immer große Stützpunkte auf der Krim hatte und jetzt die Stützpunkte von Jelnya und Boyevo nutzt, die sehr weit von der Ukraine (750 und 830 km) entfernt sind. Egal, Washington schlägt die Trommel.

VoltaireNet zur aktuellen Lage


Der Westen wird abgekoppelt

Wie rt.com am 15.12.21 berichtete, werden Russland und China gemeinsame Finanzstrukturen entwickeln, um ihre wirtschaftlichen Beziehungen so zu vertiefen, dass sie von ausländischen Staaten nicht beeinflusst werden können, wie der Kreml nach Gesprächen zwischen den Staatsoberhäuptern der beiden Länder bekannt gab.

Der Schritt scheint eine Reaktion auf eine Reihe von Warnungen zu sein, dass westliche Staaten darauf drängen könnten, Russland als eine Form von Sanktionen vom Brüsseler Finanzsystem SWIFT abzukoppeln.

Über die Zahlungsplattform wird die überwiegende Mehrheit der internationalen Transaktionen abgewickelt. Während der Gespräche am Mittwoch riefen der russische Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping dazu auf, den Anteil der nationalen Währungen an den gegenseitigen Abrechnungen zu erhöhen und die Zusammenarbeit auszubauen, um russischen und chinesischen Investoren den Zugang zu den Aktienmärkten zu ermöglichen, sagte Juri Ushakov, Putins außenpolitischer Berater. Und: „Besonderes Augenmerk wurde auf die Notwendigkeit gelegt, die Bemühungen zur Schaffung einer unabhängigen Finanzinfrastruktur für den Handel zwischen Russland und China zu intensivieren“.

Da RT nunmehr ein deutsches TV-Programm sendet, sollte dort mehr zu erfahren sein.