Bis heute empört man sich im Wertewesten routiniert über den Feldzug des Nationalsozialismus gegen „Entartete Kunst“ und attestiert der NS-Kunstpolitik einen ‚banalen Realismus‘ und ‚reaktionäre Verunglimpfung avantgardistischer Strömungen‘. Doch staatlich geförderte Kunst dient – damals wie heute – den Vorgaben des jeweiligen Regimes und brachte die ab 1933 angesagten Wertvorstellungen zum Ausdruck, z.B. neoklassizistische Ästhetik und den gesunden, starken deutschen Menschen. Eben diesen wollten die Alliierten partout eliminieren und so fegte ein brachialer Akt von Cancel Culture ab 1945 über Deutschland hinweg. Trotz Artikel 56 Haager Landkriegsordnung vom 18.10.1907:
Das Eigentum der Gemeinden und der dem Gottesdienste, der Wohltätigkeit, dem Unterrichte, der Kunst und der Wissenschaft gewidmeten Anstalten, auch wenn diese dem Staate gehören, ist als Privateigentum zu behandeln.
Jede Beschlagnahme, jede absichtliche Zerstörung oder Beschädigung von derartigen Anlagen, von geschichtlichen Denkmälern oder von Werken der Kunst und Wissenschaft ist untersagt und soll geahndet werden.
Denkmalschändung, Bücherverbrennung, Charakterwäsche, Re-education, totale Medienkontrolle und Konditionierung auf ewig untilgbare Kollektivschuld sowie der Massenmord an deutschen Zivilisten waren darauf angelegt, deutsche Kultur auszulöschen, am besten auch ihre Träger.
PDF: Die alliierte Zerstörung der Reichs-Renaissance
Bewährt seit der Zwangs-Katholisierung: Cancel Culture
Nicht nur das zertrümmerte Deutschland war 1945 betroffen. England, Frankreich und vor allem die USA führten tatsächlich einen Krieg gegen das freie Denken und die freie Meinungsäußerung. Dichter, Schriftsteller, Künstler und andere Selberdenker wurden während und nach dem Krieg wegen ihrer Überzeugungen brutal verfolgt, und viele von ihnen wurden zum Tode verurteilt, weil sie etwas anderes als den obligatorischen Hass auf den Faschismus, das nationalsozialistische Deutschland, das faschistische Italien oder insbesondere Adolf Hitler geäußert hatten. Das erinnert an die jesuitischen Verfahrensweisen, die im Dreißigjährigen Krieg auf die rückeroberten protestantischen Zonen angewendet wurden:
Die Jesuiten als Sieger im Land Böhmen, das gewagt hatte, sie zu vertreiben! Und wie hausten diese Sieger, die nun aus den kaiserlichen Kammergütern, die sie Ferdinand abschwatzten, ein Drittel der Einkünfte des Landes bezogen! Mit einer Ehrfurchtlosigkeit gegen das heilige Leben … Maximilian hatte sich mit seinem Fürstenwort den Führern der Rebellen gegenüber für ihr Leben verbürgt. Aber die Jesuiten ruhten nicht, bis nicht 27 adelige Häupter mit dem Richtschwert abgetrennt wurden von den stolzen Nacken, die es verabsäumten, sich zur rechten Zeit vor ihnen zu beugen. Dann betrieben sie die Katholisierung Böhmens, wie Christian Meyer berichtet, „mit allen Mitteln der Verführung, List und Gewalt. Die Kirchen der Protestanten wurden geschlossen oder den Katholiken eingeräumt, ihre Geistlichen und Lehrer vertrieben, gepeinigt, ermordet, ihre Bücher und heiligen Gegenstände verbrannt und zerstört …“ Und dabei redet diese Mönchsbrut, und Deutsche schwatzen es ihnen gedankenlos nach, bei Errichtung des Konkordats von dem durch die Säkularisation begangenen „Unrecht an der römischen Kirche“, das es wieder gutzumachen gelte!
(Aus: K. Bayer, Lösung des Rätsels der jesuitischen Sphinx, 1929)
PDF: Alliierte unterdrückten Freiheit der Kunst und der Meinungsäußerung