22. Juli 2021

Trauma, Kollektiv, S3G

Die astrologische Betrachtung der Frage, wie stabil wir in jedem Aspekt der ersten 5 Häuser – unserer subjektiven Entwicklung – sind, förderte etliche Defizite zutage. Wir können zwar nicht unsere frühkindliche Prägung umarbeiten, aber Bewusstsein für unsere entwick­lungs­psycho­logischen Prozesse lässt sich auch im Alter noch herstellen. Uranus im Stier weist uns zudem auf ungelöstes Trauma hin, an dem wir arbeiten müssen, denn hier liegt die Zukunft.

Wie lassen sich nun astrologische Erkenntnisse, Methoden der Trauma-Arbeit und deutsches Kollektiv zusammenführen? Einen spannenden Ansatz bietet die Soziale Dreigliederung. Rudolf Steiner beschreibt darin die Gesetzmäßigkeiten einer Gesellschaft, in der die Gestaltung der Lebensprozesse nicht zentral durch den Staat erfolgt, sondern in der sich die drei Bereiche des Sozialen, das Geistesleben, das Rechtsleben bzw. Politik und die Wirtschaft selbst verwalten. Das Geflecht der sozialen Beziehungen aller Individuen, die diesen Organismus bilden und gestalten, ist das Gewebe, das – wie das physische Bindegewebe – den Organismus stützt und hält.

Da wir die Gesetzmäßigkeiten eines sozialen Organismus ignorieren, werden wir jetzt aus unserer Komfortzone gekegelt. Das Denken hat man einer Mehrheit schon erfolgreich abgewöhnt, deswegen sind sachliche Beschreibungen der Lage so wirkungslos. Das Wollen ist schon tot, also bleibt nurmehr das Fühlen. Mit Uranus im Stier eskaliert jetzt das dystopische Grauen des Trans­huma­nis­mus, der zum Tod des sozialen Organismus führt. Es wird zunehmend unsozialer, wenn wir nicht tätig werden.

In dem Arbeitstext wird nach Heilungsmöglichkeiten für das traumatisierte Kollektiv mithilfe der Gesetzmäßigkeiten des sozialen Organismus gesucht. Vielleicht finden wir hier Brücken zu neuen Lösungsansätzen.

PDF: Überlegungen zum Anpacken des kollektiven Traumas